Billiarden Zigarettenstummel sowie deren Filter verschmutzen unsere Umwelt – die WHO nimmt heute darauf warnend Bezug, der Naturschutzbund verweist auf die Gletscher!
Für das alpine Österreich besonders gravierend ist, dass die gefilterten Wegwerfkippen in allen unseren Gletscher-Skigebieten seit Jahrzehnten in Schnee und Eis konserviert sind – stellenweise mit 30 000 Zigarettenstummeln pro Hektar! Eine Untersuchung in Gletscherskigebieten Österreichs durch ein Team rund um den Naturschutzexperten Johannes Gepp zeigt, dass die Zigarettenstummel neben Aludosen, Kaugummipackungen und verlorenen Haargummis bis zu 40 % der Müllstücke auf Gletschern ausmachen – so zum Beispiel bei den Fernergletschern des Ötztales. Bei einer österreichweiten Erhebung waren das Kitzsteinhorn, der Tiefenbachgletscher sowie der Rettenbachgletscher besonders belastet. Den skifahrenden Rauchern scheint es ein entschuldbares Übel zu sein, wenn sie die Zigarettenreste einfach fallen lassen. So konserviert halten sich die Abfälle seit Jahrzehnten in frequentierten Gletscher-Skigebieten. Tauen die Gletscher nun allmählich auf, entfalten die Nikotinreste ihr Gift. Die so freigesetzten chemischen Umweltgifte – über 7000! – werden über Gletscherwasser durch unsere Täler und ins Grundwasser geschwemmt. Sie belasten nicht nur die Wasserorganismen der Gletscherbäche, wobei besonders Wasserinsekten gegenüber Nikotin empfindlich sind, sondern alle Lebewesen und Biotope bis in die Meere. Gepp klärt auf: „Unsere Bitte an alle Raucherinnen und Raucher: Zigarettenstummel fachgerecht entsorgen und nicht achtlos in die Landschaft werfen – schon gar nicht in Gletscher-Skigebieten, wo sie oft erst nach Jahrzehnten ihre giftige Wirkung entfalten!“
31.05.2022