Besondere Pflanzenarten per Zufall entdeckt

Aufblühn in Salzburg: Frühjahrsblüher-Schulwettbewerb höchst erfolgreich

Rund 2.700 naturinteressierte Schülerinnen und Schüler haben am letzten Schulwettbewerb von Aufblühn im Frühling teilgenommen! Dabei galt es, 12 ausgesuchte Pflanzenarten in der Natur zu entdecken. Engagierte Lehrkräfte in ganz Salzburg haben 150 Klassen zur Teilnahme angemeldet – nun wurden die Gewinnerklassen ermittelt! Zwei „Verwechslungen“ bei der Bestimmung bescheren außerdem wissenschaftlich höchst interessante Entdeckungen!

© Gernot Neuwirth

Nach dem Motto „Pflanzen finden, bestimmen, fotografieren und teilen“ haben sich 60 Schulen in ganz Salzburg an der Suche nach den gesuchten Pflanzenarten beteiligt. Höhere Schulen nutzten dazu die naturbeobachtung.at-App und dokumentierten so über 4.600 Fotos. Den ersten Platz im Wettbewerb ergatterte mit 1.630 Meldungen die 1b des Gymnasiums St. Ursula in Salzburg. Die 1c der SMS Werfen (1.385 Meldungen) folgt auf den zweiten Platz, die 1s des Realgymnasiums für Sport und Musik in Salzburg belegt mit 275 Meldungen den dritten Platz. Alle drei konnten alle 12 gesuchten Pflanzenarten finden.

Einige Fotos von teilnehmenden Klassen gibt es hier.

Tolle Funde dank fleißiger Citizen Scientists
Bei den eingelangten Fotos entpuppten sich Verwechslungen als Glücksfall: Eine in Lend gefundene und irrtümlich für einen Hohlen Lerchensporn gehaltene Pflanze stellte sich nach Überprüfung durch Fachleute auf naturbeobachtung.at als ein Finger-Lerchensporn (Corydalis solida) heraus, das somit erst das dritte Mal im Bundesland Salzburg nachgewiesen wurde – die ersten beiden Nachweise stammen übrigens ebenfalls aus einem Aufblühn-Wettbewerb 2021! Auf der Suche nach dem Echten Lungenkraut, konnte dank einer weiteren Verwechslung ebenfalls ein sensationeller Fund gemacht werden. Mit der Entdeckung des Alpen-Weichhaar-Lungenkrauts (Pulmonaria mollis subsp. Alpigena), das dem gesuchten Echten Lungenkraut auf den ersten Blick täuschend ähnlich sieht, konnte in Sankt Gilgen die erst dritte Stelle im Bundesland Salzburg, an der diese Art vorkommt, dokumentiert werden.

Solche Entdeckungen zeigen einmal mehr, wie wichtig der Beitrag von sogenannten Citizen Scientists für die Wissenschaft ist. Dank engagierter Naturinteressierter können Daten zu Verbreitung und Vorkommen vieler Tier- und Pflanzenarten in Österreich gesammelt. Sie fließen in die Forschung und verschiedene Schutzprojekte ein und stellen die Grundlage für Verbreitungskarten dar. Citizen Scientists – auch schon die jüngsten – unterstützen so die Erforschung der Artenvielfalt Österreichs.

Preisgeld nachhaltig angelegt: Kirschbaum im Schulgarten der Ursulinen
Die Gewinnerklasse des vorangegangenen Aufblühn-Wettbewerbs im Herbst, ebenfalls eine Klasse der Ursulinen, hat sich für das Preisgeld etwas Besonderes einfallen lassen: An einem der ersten schönen und warmen Tagen im Mai haben Schülerinnen und Schüler mit Naturgärtner Robert Siller einen Kirschbaum am Schulgelände gepflanzt. Dieser erinnert nicht nur an den gewonnenen Wettbewerb erinnern, sondern ist – ganz im Sinne von Aufblühn – ein Beitrag für mehr Pflanzenvielfalt!

Projekt Aufblühn: Mit Pflanzenwissen zum Artenschutz
Mit dem Projekt „Aufblühn“ widmet sich der Naturschutzbund der mannigfaltigen Flora Salzburgs und hat es sich zum Ziel gesetzt, Jung und Alt wieder für die bunte botanische Vielfalt zu begeistern. Darüber hinaus soll das Bewusstsein für ihren Schutz gesteigert und die Artenkenntnis über heimische Pflanzen gefördert werden. In den kommenden zwei Jahren sind außerdem gemeinsam mit der önj Salzburg und der Salzburger Berg- und Naturwacht vielfältige Veranstaltungen wie Naturerlebnistage, Pflanzenbestimmungskurse sowie Schulwettbewerbe im gesamten Bundesland geplant.

„Aufblühn“ ist Teil der Initiative „Natur in Salzburg“, die ein vielseitiges Angebot für Gemeinden, Schulen und Privatpersonen zum Thema nachhaltige und naturnahe Gestaltung von Grünflächen und Gärten bereithält.

25.05.2022

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