Das Wohl der Bienen ist vielen Menschen ein Anliegen. Viele wollen selber aktiv werden und gleichzeitig spannende Beobachtungen dazu machen. Eine gute Möglichkeit dafür sind Bienenhotels. Doch ein Blick auf die Angebote von Insektennisthilfen im Handel zeigt, dass viel Ungeeignetes und auch Sinnloses im Umlauf ist. Der | naturschutzbund | hat nun gemeinsam mit seinen Experten Tipps zusammengestellt, wie man ein gutes Insektenhotel erkennt.
Bienenhotels bieten solitär lebenden Bienenarten, die Gänge in Totholz besiedeln, eine Heimstatt und fördern die Bestäubung von Pflanzen im Umfeld. Doch Vieles, das angeboten wird, ist schlicht und einfach sinnlos: Zapfen, Holzwolle und Ähnliches dient Wildbienen nicht als Nistsubstrat, sondern ist nur eine billige Füllung. Zwar verkriechen sich manche Ohrwürmer und Spinnen darin, aber an Plätzen für diese ist in einem naturnahen Garten kein Mangel.
Sinnvoll sind folgende Nistmöglichkeiten: Bohrlöcher in trockenem Hartholz mit einem Durchmesser zwischen 4 und 8 mm. Nadelholz ist nicht geeignet, weil sich die Holzfasern aufrichten und die Insekten verletzen können. Löcher in Stirnholz sind wegen der Rissbildung weniger geeignet als Löcher, die seitlich in einen Stamm gebohrt werden. Wildbienen meiden alle rissigen Löcher, weil durch sie Parasiten eindringen können. Neben Löchern in Hartholz sind Schilf- und Bambushalme geeignete Nistmöglichkeiten. Diese müssen hinten verschlossen sein, am besten durch den natürlichen Stängelknoten. Bienenhotels sollten sonnig (Richtung Südosten) und regengeschützt aufgehängt werden.
Es lohnt sich, Bienenhotels genauer zu begutachten: Viele sind aus billigem Abfallholz gemacht und überstehen keine drei Jahre. Es ist auch nicht sinnvoll, Bienenhotels aus Billigstlohnländern und über weite Strecken zu importieren. Da ist es besser, sie selbst zu fertigen oder Qualitätsprodukte zu kaufen. Gute Insektennisthilfen bietet beispielsweise die Fa. Windhager, die sie mit Beratung des Naturschutzbundes entwickelte: Diese Insektenhotels erkennt man am Logo des Naturschutzbundes.
Übrigens: Hummeln brauchen keine Insektenhotels, sie bauen Nester.
Gleich wichtig wie ein Angebot an Nistgelegenheiten sind blütenreiche Gärten, Balkone und Terrassen mit bevorzugt heimischen Blütenpflanzen, weil diese Nektar spenden. Kunstdünger und Gift sind im insektenfreundlichen Garten tabu.