Das neue Jahr bei naturbeobachtung.at startet gleich mit drei Beobachtungen mit Seltenheitswert: Dank engagierter Citizen Scientists wurden erstmals ein Singschwan, eine Mantelmöwe und eine Tundrasaatgans mit Fotonachweis gemeldet.
Vögel sehen, erkennen und melden – nach diesem Prinzip funktioniert die Meldeaktion, die im Rahmen einer Kooperation mit der Firma Fressnapf stattfindet. Gleich zu Jahresanfang ließen sich erstmals Singschwan, Mantelmöwe und Tundrasaatgans für die Plattform fotografieren. Alle drei kommen ursprünglich aus dem Norden und lassen sich nur gelegentlich in Österreich blicken.
Einen Singschwan abseits vom Rheindelta zu sichten, ist eine große Besonderheit, so der auf der Meldeplattform tätige Vogelexperte Jakob Vratny. Während der scheue Wintergast untertags auf Ackerflächen nach Nahrung sucht, fliegt er zum Schlafen auf ein naheliegendes Gewässer. Der Durchzügler ist ein ungewöhnlicher Gast, da er überwiegend in Nord- und Nordosteuropa brütet. Andernorts, wie hier nördlich von Wien entlang der Donau, ist er nur einzeln oder in kleinen Gruppen zu bestaunen.
Auch die erste Mantelmöwensichtung konnte 2021 verzeichnet werden. Auch dieser Vogel ist nur auf der Durchreise in Österreich und wurde in der Nähe von Eisenstadt fotografiert. Als alljährlicher Gast in der kalten Jahreszeit lässt sich die Mantelmöwe gern an großen Gewässern nieder. Am wohlsten fühlt sie sich in einer Ansammlung von anderen Großmöwen, schließlich ist sie ein Exemplar der größten Möwenart der Welt!
Ein weiterer erstmals mit einem Bildnachweis auf naturbeobachtung.at dokumentierter Wintergast ist die Tundrasaatgans. Während sie, wie der Name schon vermuten lässt, in der Tundra Nordskandinaviens und Russlands brütet, lässt sie sich von Oktober bis März beispielsweise entlang von March und Thaya sowie am Unteren Inn nieder. Diesmal wurde sie an der Kleinen Tulln beobachtet.
Hobby-Ornithologen auf dem Vormarsch
Jetzt im Winter werden vor allem Vogelsichtungen auf naturbeobachtung.at geteilt. Allein im vergangenen Jahr wurden rund 17.000 Vogelbeobachtungen gemeldet, davon gut 14.000 mit Fotobeleg. 237 unterschiedliche Vogelarten wurden dokumentiert, darunter auch so seltene Arten wie Bartgeier, Wachtelkönig oder Ziegenmelker. Es lohnt sich also, genau hinzuschauen, Fotos zu knipsen und auf naturbeobachtung.at zu teilen!
naturbeobachtung.at
Die Plattform hat es sich zum Ziel gesetzt, Vorkommens- und Verbreitungsdaten von Tieren und Pflanzen zu erheben, um daraus wissenschaftlich begründete Naturschutzmaßnahmen ableiten zu können. Dabei stehen Experten zur Verfügung, die Sichtungen in Echtzeit prüfen und Bestimmungshilfen geben. Seit zwei Jahren gibt es die Plattform außerdem als kostenlose und gleichnamige App, mit der man schnell und praktisch von unterwegs Meldungen eingeben kann.