Ziel dieses Projektes ist die Erstellung eines landesweiten Naturwaldinventars, welches naturnahe, durch forstliche Nutzung möglichst ungestörte Waldbestände von besonderer Bedeutung für den Ökosystem- und Prozessschutz umfasst.
Es werden im gesamten Burgenland wertvolle Flächen gesucht und aufgenommen. Diese Erhebungen sollen zumindest 125 Naturwaldbestände von möglichst vielen, im Burgenland natürlich vorkommenden Waldgesellschaften beinhalten. Als potenziell natürliche Waldgesellschaft wird eine Waldgesellschaft bezeichnet, die sich ohne menschliche Einflussnahme auf einem bestimmten Standort unter den gegebenen klimatischen Bedingungen einstellen würde.
Jeder ausgewählte Bestand wird mit seinen Eckkoordinaten festgehalten und erhält eine Beschreibung mit Basisdaten, wie: Bezirk, Gemeinde, Katastralgemeinde, Fläche, Seehöhe, Baumartenzusammensetzung, Alter, Totholz, Betriebsart und Schutzkategorie nach dem Burgenländischen Naturschutzgesetz. Weiters erfolgt durch einen Biologen eine Beurteilung mit Angaben zur potenziell natürlichen Waldgesellschaft, zum Biotop- bzw. FFH-Lebensraumtyp einschließlich Erhaltungszustand, Störungen, vorgeschlagenem Schutzstatus, Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen, Vorkommen besonderer Arten sowie naturschutzfachlicher Wertigkeit und Bedeutung.
Die Begehungen und Kartierungsarbeiten im konkreten Waldstück werden nur mit vorweg erteilter Zustimmung des Grundeigentümers durchgeführt. Sie sollen als Entscheidungsgrundlage für die Auswahl von Waldbeständen dienen, die zukünftig vom Waldeigentümer/Waldbewirtschafter freiwillig, längerfristig und gefördert außer Nutzung gestellt werden können. Das Projekt wurde im Rahmen der Vorhabensart „Studien und Investitionen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung des natürlichen Erbes“ (7.6.1) ins Leben gerufen. Es wird zu 37 % durch das Land Burgenland und zu 63 % aus EU-Mitteln finanziert. Projektträger ist der Naturschutzbund Burgenland.