Die Erlwiesen liegen unmittelbar an der Grenze zu Tschechien - inmitten eines Überschwemmungsgebiets der Thaya. Dort befindet sich eine einzigartige Flugsanddüne. Auf der Sanddüne gibt es einen charakteristischen Sandtrockenrasen, die Marchfelder Silbergrasflur, die so nur an einer einzigen weiteren Stelle in Österreich vorkommt, und höchst schützenswert ist. Hier kommen viele hochspezialisierte Tier- und Pflanzenarten vor, die auf dem sandigen Extremstandort verschiedene Überlebensstrategien entwickelt haben. Der Lebensraum bietet auch spezialisierten Heuschrecken ein Zuhause. Dazu gehören z. B. die Gefleckte Keulenschrecke (Myrmeleotettix maculatus) und die Rote Liste gefährdete Italienische Schönschrecke (Calliptamus italicus), beides sind wärmeliebende Kurzfühlerschrecken. Letztere ist im Flug anhand ihrer hellrot gefärbten Hinterflügel und Hinterschenkel gut zu erkennen.
Am Sonntag, den 8. Juni, findet eine Exkursion zu den Erlwiesen statt. Wir begeben uns gemeinsam auf die Suche nach den hier wachsenden botanischen Besonderheiten. Bei Interesse gerne anmelden unter noe@naturschutzbund.at!
Management im Schutzgebiet
Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) blüht im Herbst in einem blassen Violett. Sie wächst auf frischen bis (wechsel-)feuchten Wiesen und fühlt sich besonders auf extensiv gepflegten Flächen mit einer späten Mahd wohl - so auch auf den Erlwiesen! Alle Pflanzenteile sind giftig und bereits geringe Mengen können für den Menschen tödlich sein. Auch im Heu bleibt ihre Giftwirkung erhalten und stellt ein großes Risiko für Nutztiere dar. Damit das Heu für die Tiere verwendet werden kann, müssen die Herbstzeitlosen unbedingt vor der Mahd entfernt werden. Im Rahmen des Projektes „Restauration von Trittsteinbiotopen" werden die giftigen Pflanzen auf den Erlwiesen entfernt. Die Pflanzen werden im Frühsommer mit Messern unter der Oberfläche geschnitten, um eine möglichst florenschonende Bekämpfung zu garantieren. Der Erfolg dieser Maßnahmen wird ebenfalls evaluiert.
Zum Thema:
Erlwiesen in Bernhardsthal
Projekt Restauration von Trittsteinbiotopen
Exkursion zu den Erlwiesen 8.6.
Das Projekt Restauration von Trittsteinbiotopen wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft gefördert.