Rückblick Green Belt Work Camp Zentrales Weinviertel

© Margit Gross

In den Gemeinden Wullerdorf, Nappersdorf-Kammersdorf und Hollabrunn gibt es zahlreiche sehr wertvolle Trockenrasen: Galgenberg, Dernberg, Bockstall, Geißberg, Latschenberg usw. Damit diese Berge auch weiterhin ein Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten sein können, werden jedes Jahr Biotoppflegemaßnahmen wie Mähen und Entbuschen durchgeführt.

Erstes Workcamp in der Hollabrunner Region
Heuer fand erstmalig auch in dieser Region das Greenbelt-Workcamp statt. 11 Jugendliche aus verschiedenen Ländern kamen hierher und halfen uns bei der Biotoppflege. Sie übernachteten in Zelten in der Hundsberg Kellergasse in Hart-Aschendorf. Der Dorferneuerungsverein des Ortes mit seinem Obmann Franz Seidl unterstützte das Camp sehr tatkräftig: Sie stellten Geschirr und andere Dinge zur Verfügung, brachten die TeilnehmerInnen zu den Einsatzorten und legten bei der Pflege selbst Hand an. Alle gemeinsam schnitten Robinien weg, mähten, transportierten Mähgut ab und halfen am Galgenberg Helene Mühlebner, ihre Schafe umzuquartieren. Ein Besuch in Retz und eine Führung im Retzer Erlebniskeller erschloss den TeilnehmerInnen ein sehr wichtiges Stück Weinviertler Geschichte.

Raus in die Welt und der Natur etwas Gutes tun
Was bewegt Jugendliche aus Albanien, dem Kosovo, Indien, Kirgisistan, Lettland, Spanien, Italien, Deutschland ins Weinviertel zu kommen, um dem Naturschutzbund NÖ bei der Biotoppflege zu helfen? Eines sagen sie alle: Sie wollen einfach etwas für die Natur und für die Erhaltung der zahlreichen Tier- und Pflanzenarten tun. Aber auch Menschen aus anderen Ländern kennenlernen und vor allem endlich wieder auf Reisen gehen. Melitjan aus Albanien zum Beispiel, arbeitet im Umweltministerium in Albanien (auch ein Land am Grünen Band) und wollte gerne einmal sehen, wie Naturschutz am Grünen Band in Österreich abläuft. Kalys aus Kirgisistan ist derzeit auf Au-pair in Tirol, hat Urlaub und wollte in diesem Urlaub gerne einen anderen Teil Österreichs kennenlernen. Oder Anees aus Indien, er arbeitet derzeit in Malta, wollte endlich wieder reisen und auch einen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität leisten.
„Die Arbeit mit den Jugendlichen war ein ganz besonderes Erlebnis. In die Welt von Jugendlichen aus anderen Ländern und Lebensumständen einzutauchen und ihr großes Engagement für die Umwelt zu sehen, stimmt positiv und bestärkt auch uns in unserem Tun bei der Erhaltung der Natur-Kostbarkeiten in der Region", sagte Margit Gross vom Naturschutzbund NÖ, die die Biotoppflegeeinsätze und das Camp koordinierte.

Service Civil International (SCI) Austria als Organisator
All diese jungen, ambitionierten und engagierten Menschen hat die Organisation Service Civil International (SCI) Austria zusammengebracht. SCI ist eine der ältesten Organisationen auf dem Gebiet der Freiwilligenarbeit. Entstanden nach dem Ersten Weltkrieg als Friedensprojekt zwischen Deutschland und Frankreich, hat die Organisation unzählige Workcamps in verschiedensten Bereichen organisiert und durchgeführt, wie zum Beispiel im Umweltbereich, Sozialbereich, im Wiederaufbau zerstörter Städte usw.

Ein Dank auch an die VertreterInnen der Gemeinden Wullersdorf (Bürgermeister Richard Hogl) und Napperdorf-Kammersdorf (Vizebürgermeisterin Maria Kappe), die uns besucht haben.

Impressionen vom Greenbelt-Workcamp findet ihr auf flickr.

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