Am Naturschutztag am 12. Oktober in Hohenau an der March blickte der Naturschutzbund NÖ auf 30 Jahre Grünes Band Europa zurück. Vorträge und Diskussionen wiesen auf die Einzigartigkeit dieser Natur entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs hin und auf die Verantwortung für die Staaten, das Band zu schützen und zu erhalten. Rund 100 Interessierte, darunter Vertreter aus Landes- und Lokalpolitik und NaturschützerInnen, nahmen teil.
Der Naturschutztag 2019 in der Videozusammenfassung ...
Eindrücke von den Exkursionen (Flickr) ...
Eindrücke von der Jahreshauptversammlung (Flickr) ...
Eindrücke von den Vorträgen, der Diskussion und dem Quiz (Flickr) ...
Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Naturschutzbund NÖ Univ.-Prof. Dr. Walter Hödl eröffnete der Präsident des Niederösterreichischen Landtages Mag. Karl Wilfing und der Hohenauer Bürgermeister Wolfgang Gaida den Naturschutztag. Unter den Anwesenden waren auch noch der Präsident des Naturschutzbundes Österreich Univ.-Prof. Dr. Roman Türk, der Direktor des Nationalparks Thayatal Christian Übl BSc., Alois Lang vom Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel und Ruth Trinkler vom Regionalverband March-Thaya-Auen. Wilfing, Gaida und auch Hödl erinnerten in ihren Reden an die Schreckenszeiten des Eisernen Vorhangs, seinen Fall und an die intakte Natur: das Grüne Band, das sich als Folge der „Toten Grenze“ von Nord- bis Südeuropa entwickelt hat und das es zu erhalten gilt. „In der Erklärung von Illmitz im August dieses Jahres haben sich Bund und Länder dazu verpflichtet, die Idee des Grünen Bandes umzusetzen und es zu schützen. Wir sind jetzt angehalten, die PolitikerInnen in Zukunft daran zu erinnern“, sagte Hödl.
Herausforderungen am Grünen Band
Der Biologe Ass.-Prof. Dr. Thomas Wrbka forschte jahrelang an unterschiedlichen Abschnitten des Grünen Bands und er stellte in einem Vortrag die vielfältigen Landschaften und Besonderheiten vor und berichtete von persönlichen Entdeckungen. Wrbka wies auch auf die ungeschützten Lücken hin, die es entlang des Grünen Bands gibt. Für ihn ist es ein primäres Ziel, diese Lücken zu schließen, damit das Grüne Band dauerhaft gesichert und geschützt ist. Auch DI Michael Stelzhammer, Projektleiter vom WWF, griff diese Herausforderung im Rahmen seines Vortrags über die March-Thaya-Auen auf und forderte ein besseres Schutzgebietsmanagement. Er berichtete u. a. von Verbauung und Versiegelung, illegalen Rodungen oder Trockenlegungen von Feuchtwiesen, die das Grüne Band, insbesondere die March-Thaya-Auen gefährden. Gleichzeitig beklagte er den fehlenden Willen der PolitikerInnen und die fehlenden finanziellen Mittel. Um die March-Thaya-Auen besser schützen zu können, wies Stelzhammer auf die Resolution hin, die am Vormittag vom Naturschutzbund NÖ beschlossen wurde. Darin fordert der Verein die Einrichtung eines Biosphärenparks für die March-Thaya-Auen.
Menschen am Grünen Band
In einem weiteren Programmpunkt des Naturschutztags zeigte die tschechische Dokumentarfilmerin Dr. Lenka Ovčáčková Ausschnitte aus ihrem deutsch-tschechischen Film „Im Einen Alles, im All nur Eines“. In diesem Film setzte sich Ovčáčková mit der Geschichte der tschechisch-österreichischen Grenzregion Gratzener Bergland auseinander und wie sie sich nach dem Fall des Eisernen Vorhangs entwickelt hat. Dabei ließ sie aktuelle und ehemalige BewohnerInnen zu Wort kommen. Lenka Ovčáčková hat auch einen Film über die Gegend March-Thaya mit dem Titel "Im Einklang mit der Natur" gedreht.
Trailer "Im Einen Alles, im All nur Eines" ...
Film "Im Einklang mit der Natur" ...
Resolution zum Schutz der March-Thaya-Auen |
Vortrag von Michael Stelzhammer - Herausforderungen Grünes Band |
Vortrag von Thomas Wrbka - Querschnitt Grünes Band |