Wir vom Naturschutzbund Niederösterreich sprechen uns für ein verantwortungsvolles Wolfsmanagement der Behörden aus, das Prävention und Sachinformationen an erste Stelle reiht.
Die von der Landesregierung letzte Woche angekündigte Nachschärfung der Wolfsverordnung ist aus Sicht des Naturschutzbund Niederösterreich der falsche Weg und weiterhin nicht mit geltendem EU-Recht vereinbar.
Der Abschuss von Wölfen ist unter bestimmten Umständen EU-rechtlich möglich. Er ist aber zum Schutz von Nutztieren nicht als erstes, sondern als letztes Mittel der Wahl zielführend und rechtlich möglich. Voraussetzung für Abschüsse von einzelnen Wölfen ist, dass diese einen adäquaten Herdenschutz überwunden haben. Dafür müsste zunächst erfasst werden, ob es zu Rissen an geschützten Herden gekommen ist. Aus der Mitteilung der Landesregierung geht das nicht hervor.
Zudem fehlt es offensichtlich an einem umfassenden, sachlichen Informationsangebot durch die verantwortliche Behörde, um Sorgen und Ängsten der lokalen Bevölkerung mit den entsprechenden Fakten zu begegnen. Wölfe stellen für Menschen in Mitteleuropa in der Regel keine Gefahr dar. Wichtig ist, dass Wölfe nicht gezielt angefüttert werden, um Gewöhnungseffekte an den Menschen zu vermeiden. Informationen wie diese, sowie biologisches Wissen über das Wildtier Wolf sollte von einer offiziellen Ansprechstelle, zum Beispiel über Vorträge oder in Form einer Ombudsstelle, für die Bevölkerung leicht verfügbar gemacht werden.