Ein weiteres Stück Natur ist wiederhergestellt! Nach Niedermooren in St. Martin und Bad Großpertholz konnten wir dank der Erlaubnis des Grundstücksbesitzers in einem dritten Niedermoor im Bezirk Gmünd die Idee von temporär verschließbaren Entwässerungsgräben umsetzen. Mithilfe von Lehmschlägen und einer eingebauten Durchflusseinrichtung aus Polokalrohrelementen können die Entwässerungsgräben des Moores verschlossen und bei Bedarf geöffnet werden. Damit bleibt das Niedermoor einerseits intakt und kann weiterhin wichtige Ökosystemleistungen erbringen (speichern große Wassermengen bei Hochwasser und Kohlenstoff), andererseits lassen sich die Entwässerungsgräben über die regelbaren Durchflusseinrichtungen für die Zeit der Mahd temporär aktivieren. Damit ist das Befahren der Wiese möglich.
Artenreiche Niedermoore und Feuchtwiesen werden immer weniger, können sie doch mit heute in der Landwirtschaft verwendeten, schweren Maschinen nicht befahren und gemäht werden. Die Folge ist, dass Entwässerungsgräben nachgebessert oder neue gegraben werden und das Moor dadurch entwässert wird.
So funktioniert's
Die Durchflusseinrichtungen in den Lehmschlägen regeln den Wasserstand in den Entwässerungsgräben und werden bezüglich ihrer Einstauhöhe aufeinander abgestimmt. Sie werden so errichtet, dass es weder zu einem Überstau der Grünlandflächen im Umfeld noch zu einem Um- oder Überströmen des Lehmriegels kommt. Die Länge des senkrechten Rohres legt die Überströmhöhe des Einstaus in den Gräben fest.
Bei Situation A wird der Stopfen entfernt, der Entwässerungsgraben geöffnet und die Fläche kann nach einiger Zeit befahren und gemäht werden. Bei Situation B ist das waagrechte Abflussrohr mit einem Stopfen verschlossen, das Wasser wird im Moor gehalten.
Die Maßnahmen im Niedermoor wurden im Rahmen des Projekts "Mapping and restoring fens and lean wet Meadows" umgesetzt und durch die EU-Initiative Best Belt gefördert.
Zum Thema:
Projekt "Mapping and restoring fens and lean wet Meadows"
Grabenverschluss in Niedermoor in St. Martin