Nach zweijähriger Vorbereitungszeit inklusive genauer Untersuchungen zu Hydrologie und Vegetation und dem Einholen der behördlichen Bewilligung war es nun endlich wieder soweit: Im Rahmen unseres LE-Projekts "Erhaltung und Verbesserung der Waldviertler Moore 2021-2023" durften wir drei weitere Waldviertler Moor restaurieren. Beim ersten handelt es sich mit dem Moorwald Gebharts Nord, ein Teilmoor des Schremser Moorkomplexes, um eines unserer Schutzgebiete. Im Fokus der Arbeiten stand das Schließen von einst gegrabenen Entwässerungsgräben mithilfe von elf Holzspundwänden. Damit wird der Wasserstand langfristig an der Moor-Oberfläche gehalten, Regenwasser länger zurückgehalten und die Regeneration des Moores wieder aktiviert. Dadurch wird auch eine hochmoor-typische Vegetation gefördert und Ausbreitung von Torfmoosen unterstützt werden.
Wir danken dem Biologen Axel Schmidt und der Firma Talkner Bau aus Heidenreichstein für ihre Arbeit bei den Restaurierungsmaßnahmen.
Moorwald Gebharts - das Projektgebiet
Im Rahmen unserer intensiven Beschäftigung mit Mooren innerhalb des Projekts Connecting Nature AT-CZ (2017 - 2021) sind wir auf den Moorwald Gebharts aufmerksam geworden.
2020 konnte der Naturschutzbund NÖ ca. 5 Hektar davon ankaufen. Für weitere 3 Hektar gibt es einen langjährigen Nutzungsvertrag. Der Moorwald Gebharts ist der größte hydrologisch wenig beeinflusste, tw. intakte Moorwald im nördlichen Waldviertel und er zeichnet sich durch eine starke Torfschicht aus, mit Torfmächtigkeiten über 3 Metern. Das bedeutet, dass hier noch große Mengen an gebundenen Kohlenstoff gespeichert sind.
Vom Vegetationstyp her handelt es sich um einen Spirken-Moorwald umringt von Rotföhren-Moorwäldern. Ursprünglich bestand das Moor vor dem Torfabbau aus einem zusammenhängenden Moorkörper (ca. 50 Hektar), der die beiden Teilmoore Moorwald Gebharts Nord und Süd umfasste, und im Westen direkt an das Schremser Hochmoor anschloss.
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