Im Einsatz gegen die Goldrute in unseren Schutzgebieten

In unseren sehr artenreichen Schutzgebieten in der Feuchten Ebene wie der Schwertlilienwiese und dem Niedermoor Brunlust in Moosbrunn, den Feuchtwiesen entlang der Alten Fischaschlingen und bei den Pischelsdorfer Fischawiesen haben wir es mit einem ungebetenen Gast zu tun. Denn auf diesen extensiv genutzten Wiesen mit späterer Mahd kann die Goldrute in aller Ruhe einwandern und zur Samenreife kommen. Das ruft uns natürlich auf den Plan, denn der invasive Neophyt verdrängt heimische Arten. Die Ausbreitung der Goldrute zu bekämpfen, ist jedoch mit viel Aufwand verbunden. Auf Offenböden ist eine mehrmalige Mahd pro Jahr nötig und auf etablierten Wiesenflächen müssen wir sie florenschonend ausreißen, um die Bestände zu schwächen und Samenwurf zu vermeiden. Mithilfe des Windes kann eine einzige Pflanze im Jahr bis zu 15.000 Samen bilden.

© Thomas Horvath

© Thomas Horvath

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© Kristof Klikovits

Die Bekämpfung ist somit ein langwieriger Prozess, der mehrere Jahre lang konsequent durchgeführt werden muss. Heuer führten wir im April und im Mai fünf Einsätze durch, um die Ausbreitung der Goldrute in unseren Schutzgebieten in Zaum zu halten. Dabei bekamen wir von mehr als 30 Freiwilligen Unterstützung. Gemeinsam konnten wir rund 4 m³ Goldruten ausreißen und entsorgen.

© Andreas Prenner

Die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) und die Späte (Riesen-) Goldrute (S. gigantea) kommen ursprünglich aus Nordamerika. Seit 1950 breiten sich die beiden Arten in Mitteleuropa rasant aus. Die licht- und wärmeliebenden Pflanzen siedeln sich u. a. gern auf Feuchtwiesen, Hochstaudenfluren und in lichten Auwäldern an.Die invasiven Goldrutenarten, die noch immer als Zierpflanzen erhältlich sind, sollten aufgrund ihrer schnellen Ausbreitung auch im heimischen Garten nicht geduldet werden.  Wichtig ist, sie noch vor der Blüte mit so viel Wurzelmaterial wie möglich auszureißen und im Restmüll zu entsorgen. Nur auf diese Weise kann man einer Verbreitung durch unvollständiges Kompostieren vorbeugen. Wer dennoch nicht auf Goldruten im Garten verzichten will, kann die Echte Goldrute (Solidago virgaurea), eine heimische Goldrutenart, in Betracht ziehen.

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Die Biotoppflege auf der Schwertlilienwiese und im Niedermoor Brunnlust in Moosbrunn sowie bei den Pischelsdorfer Fischawiesen findet in Kooperation mit dem Nationalpark Donau-Auen und im Rahmen des Biodiversitätsfonds-Projekts Feuchte Ebene statt, das durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft gefördert.

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