Erweiterung des Konzepts Moorentwicklung für das Waldviertel

© Axel Schmidt

Im Rahmen unseres ehemaligen Projekts Connecting Nature AT-CZ erstellten wir 2021 ein Moorentwicklungskonzept (MEK) für das Waldviertel. Das Konzept dient als Grundlage für den Moorschutz in der Projektregion und damit für die Erhaltung und Restaurierung der Hoch- und Übergangsmoore. Im Zuge der Arbeit am Konzept entdeckten wir neue Moorvorkommen. Aus zeitlichen und finanziellen Gründen konnten wir sie damals nicht ins MEK mit aufnehmen. Das haben wir nun nachgeholt.

Ergebnisse der Ergänzungsarbeit
Wir kartierten die Moore nach derselben Methode. Insgesamt besuchten wir 20 Gebiete. 16 davon wurden als Hoch- oder Übergangsmoor eingestuft und ins MEK aufgenommen (ca. 17 ha). Damit umfassen die Hoch- und Übergangsmoore im Waldviertel zum heutigen Stand 78 Objekte im Ausmaß von 678 ha. Das sind 0,15 % der Fläche das Waldviertels. Leider willigten nicht alle Grundeigentümer ein und deswegen konnten auch nicht alle Moore, für die eine Erhebung geplant war, kartiert werden.

Zustand der Moore
Für jedes der 16 Moore wurde die Naturnähe, die naturschutzfachliche Bedeutung sowie die Bedeutung für besondere Schutzgüter angegeben. Acht gelten als bedingt naturnah bis schwach kulturgeprägt, fünf als stark kulturgeprägt und mehr oder minder stabil und drei als reparabel gestört und naturfern. Was die naturschutzfachliche Bewertung betrifft, weist ein Moor die höchste naturschutzfachliche Wertigkeit auf, jeweils vier wurden als sehr hoch bzw. hoch eingestuft, vier wurden mit "mittel" und drei mit "gering" bewertet. Von den 16 Mooren sind drei hoch gefährdet, für zwei heißt es bereits "Gefahr in Verzug". Alle Gebiete sind aufgrund künstlicher Entwässerungsgräben von Entwässerung betroffen.

Erhaltung und Sanierung
Wir erarbeiteten für jedes Moor Erhaltungs- bzw. Wiederherstellungs-Maßnahmen. Die wichtigste Maßnahme ist die Verbesserung der hydrologischen Situation. Höchste Priorität hat das Schließen von Entwässerungsgräben, was bei entsprechendem Aufwand auch möglich ist. Beeinträchtigt sind Moore auch durch forstliche Nutzung (u. a. durch Forststraßenbau). Dementsprechend gilt es, diese einzuschränken und u. a. Forststraßen rückzubauen. Essenziell ist auch das Management des Moor-Umlandes. In zwölf Mooren gehören Pufferzonen eingerichtet und es ist nötig, das Umland zu extensivieren.

Die Langfassung der ergänzenden Kartierungen können Sie hier nachlesen.

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