Südöstlich von „unserem“ Galgenberg (Gemeinde Wullersdorf) befindet sich der Dernberg. Nicht nur Josef Jurasky hatte in seinem Buch „Die Flora des westlichen Weinviertels. Besonders der Umgebung von Hollabrunn (1980)“ auf diesen bemerkenswerten Trockenrasenhügel hingewiesen, wir wurden auch immer wieder von Botanikern und auch Ansässigen auf dessen Blumenreichtum angesprochen.
Das Blütenmeer ist überwältigend und das Erstaunliche: Es präsentiert sich ein vollkommen anderes Bild wie am Galgenberg. Das gelb blühende, gefährdete Christusauge stand in voller Blüte und ließ den Berg gelb leuchten, der Zottenlein wuchs neben dem Schmalblättrigen Lein, den Pannonischen Quendel und das Steppenveilchen, beides stark gefährdete Arten der Roten Liste, konnten wir dort neben weiteren 83 Pflanzenarten an einem einzigen Vormittag finden.
Der Dernberg ist nicht nur als Lebensraum seltener Pflanzen von Bedeutung, er hat auch kulturhistorisch einiges zu bieten. Es handelt sich um einen mittelalterlichen Hausberg, auf dessen Kuppe einst eine Burg stand und an dessen Fuß eine Ortschaft lag.
Wie andere Trockenstandorte im Weinviertel, so ist auch der Dernberg vor Verbuschung und Verbrachung nicht verschont. Ein Foto aus dem Jahr 1937 zeigt den Berg noch vollkommen offen, heute breiten sich Sträucher aus. Um die Blütenvielfalt zu erhalten, gilt es aufkommende Gebüsche zu entfernen und auch Teilbereiche zu mähen und das Mähgut abzutransportieren. Gespräche mit der Gemeinde haben bereits stattgefunden. Sie ist auch gerne bereit, uns zu unterstützen.
Am 20. Mai findet eine Exkursion auf den Dernberg statt. Infos dazu gibt's hier.