Best-Belt-Projekt: Gräben in Niedermoor verschlossen

Graben mit Durchflusseinrichtung © Axel Schmidt

Artenreiche Niedermoore und magere Feuchtwiesen verschwinden zunehmend aus unserer Landschaft, v. a. auch im Waldviertel. Und dies, obwohl sie so wichtige Leistungen für uns erbringen. So halten sie z. B. Wasser zurück und wirken damit sowohl positiv bei Hochwasserereignissen als auch bei längeren Trockenzeiten. Niedermoore verschwinden, weil es mit den heutigen in der Landwirtschaft eingesetzten schweren Maschinen nicht mehr möglich ist, sie zu befahren und sie zu mähen. Daher wurden und werden nach wie vor überall Entwässerungsgräben gegraben. Um die Wiesen als wichtigen Lebensraum zu erhalten, müssen Lösungen gefunden werden, wie die Niedermoore bewirtschaftet, aber trotzdem nicht entwässert werden müssen.

Die Idee von temporär verschließbaren Entwässerungsgräben ist jetzt in einem Niedermoor in St. Martin im Waldviertel Wirklichkeit geworden. Nach der Suche nach Grundeigentümern, die bereit sind, diese Maßnahmen auf ihren Wiesen zu erproben, der Planung, der Prüfung der rechtlichen Bedingungen (herzlichen Dank den zuständigen BHs) war es diese Woche soweit: Die ersten Lehmschläge konnten eingebaut werden. In die Lehmschläge sind Polokalrohre eingebaut, die das ganze Jahr über verschlossen und erst kurz vor der Mahd geöffnet werden. Damit ist die Wiese vor der Mahd trocken genug, um sie befahren zu können. Diese Methode wird auf weiteren zwei Standorten im Waldviertel erprobt, noch vor Ende April sollen so weitere Entwässerungsgräben verschlossen werden.

Wir hoffen sehr, dass mit dieser Methode dem großen Verschwinden der artenreichen Niedermoore und mageren Feuchtwiesen entgegengewirkt werden kann. Wir werden die Entwicklung dieser Flächen jedenfalls beobachten und hoffen, dass sich Nachahmer finden.

Die Maßnahmen werden im Projekt "Mapping and restoring fens and lean wet Meadows" umgesetzt und durch die EU-Initiative Best Belt gefördert.

Mehr zum Projekt findet Sie auf unserer Projektseite.

 

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