Während wir uns im letzten Jahr mit der Umsetzung unseres laufenden Moorprojekts "Connecting Nature ATCZ" im Waldviertel beschäftigten, entdeckten wir einen besonderen Moorwald in Gebharts bei Schrems. Bei diesem Moorwaldkomplex handelt es sich um einen der am besten erhaltenen Moorwälder im nördlichen Waldviertel - sozusagen DAS Leitbild der nördlichen Waldviertler Moorwälder, ein baumbestandenes Hochmoor mit Spirke und Rotföhre. Im Unterwuchs findet sich u. a. das Scheidige Wollgras, die Moosdecke wird zu einem bedeutenden Teil aus dem Hochmoor-Torfmoos Sphagnum magellanicum gebildet. Wir sprechen somit von einem hydrologisch weitgehend intakten Spirken-Moorwald mit typischer Artengarnitur der kontinentalen Hochmoore.
Für seltene Arten wie Bergeidechse, Kreuzotter oder Haselhuhn ist der Moorwald ein geschaffener Lebensraum. Eine botanische Besonderheit des Moorwaldes ist der weiß blühende und aromatisch duftende Sumpfporst - ein Heidekrautgewächs, das in nordischen Mooren beheimatet ist und im Wald- und Mühlviertel seine südlichste Verbreitungsgrenze in Österreich hat. Der Sumpfporst ist streng geschützt.
Wir begannen Spendengelder zu sammeln, um diesen wertvollen Schatz anzukaufen. Schließlich gelang es uns, mittels größerer privater Spenden 5 ha des Moorwaldes zu erwerben, weitere 3 ha kommen durch die Kooperation mit einer privaten Person dazu. Wir freuen uns sehr über diesen großen Erfolg und bedanken uns bei allen, die dazu beigetragen haben.
Derzeit findet im Moorwald Gebharts die Kartierung der Vogelarten, Reptilien und Tagfalter statt. Danach arbeiten wir ein Schutzkonzept aus. Unser Ziel ist es, die entwässernden Gräben zu schließen und den Moorwald wieder zu vernässen. Aktuelle Berichte zu diesem Projekt folgen ...