Georg Grabherr ist am 25. Oktober 2022 nach langer schwerer Krankheit gestorben. Einer der ganz großen Naturschützer Österreichs ist von uns gegangen.
Georg Grabherr hat als Professor für Ökologie und Naturschutz sehr früh auf die Auswirkungen des Klimawandels hingewiesen und das Forschungsprogramm Gloria (Global Observation Research Initiative in Alpine Environments) initiiert, das mittlerweile als globales Netzwerk die Entwicklungen beobachtet. Als international renommierter Wissenschaftler war er in zahlreichen Gremien vertreten und unter anderem maßgeblich an der Erstellung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie für ein EU-weites Naturschutznetz mitgewirkt.
Darüber hinaus hat er viele Studierende und viele Menschen, die aktuell im Naturschutz tätig sind, geprägt. Kaum jemand, der Biologie studiert hat und heute im Bereich Naturschutz arbeitet, sei es im beamteten Naturschutz, in den NGOs, in technischen Büros, ist an ihm vorbeigekommen. Er hat damit nicht allein durch das, was er selbst im Naturschutz geleistet hat, sondern v. a. auch über all die Menschen, die bei ihm „Naturschutz“ gelernt haben und die gemeinsam mit ihm in der Natur unterwegs waren, die Naturschutzarbeit in Österreich maßgeblich mitbestimmt und wird dies auch in Zukunft tun. Und das ist gut so. Er hat uns allen nicht nur sein umfangreiches Wissen über die Zusammenhänge in der Natur und seine Liebe zu allem Lebenden vermittelt, wir haben auch von seiner insistierenden und kompromisslosen Art und Weise, wie er sich für die Erhaltung der Biodiversität eingesetzt hat, gelernt, dass es notwendig ist, dran zu bleiben an dem was wichtig ist.
"Wer soll es denn sonst tun, wenn nicht ihr!" Dieser Satz von Georg Grabherr wird wohl allen, die mit ihm wo auch immer im Naturschutz arbeiten durften, neben all dem gemeinsam Erlebten in Erinnerung bleiben und uns in unserem Engagement für den Schutz der Biodiversität bestärken.
Mehr über sein Tun (APA-Aussendung) ...
Margit Gross