Einst in der Zentral- und Balkanregion weit verbreitet, ist der Kaiseradler heute zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt, die dazu führen, dass die Art immer stärker dezimiert wird. Die Länder des Europäischen Grünen Bandes haben erkannt, dass dieses majestätische Tier einen nachhaltigen grenzüberschreitenden Schutz braucht - eine Aufgabe, die der Verein "Back to Nature" an der Grenze zwischen der Türkei und Bulgarien sehr ernst nimmt.
In Europa kommt der Kaiseradler hauptsächlich im Karpatenbecken vor. Er brütet in Ungarn, Österreich, der Slowakei, Nordmazedonien, Serbien, Rumänien und Bulgarien. Eine kleinere Population brütet in der Türkei. Diese Dachart ist aufgrund zahlreicher Faktoren vom Aussterben bedroht: Lebensraumveränderungen und intensive Landwirtschaft gehören zu den Hauptursachen, die zum Rückgang und Verschwinden der Art führen. Auch der unsachgemäße Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, illegale Giftköder, Wilderei und Elektroschocks führen zum Tod vieler Adler.
Die „Association Back to Nature“, eine türkische Umwelt-Jugendorganisation, ist vor Ort aktiv, um die Lebensräume des Kaiseradlers zu retten und die Botschaft zu verbreiten. Dieses neue Mitglied der European Green Belt Association hat ein Projekt mit dem Titel "Eagles Beyond Borders" (Adler über die Grenzen hinaus) gestartet, in dessen Rahmen es seine Aktivitäten in Natura-2000-Gebieten im Südosten Bulgariens und den angrenzenden Gebieten durchführt, bei denen es um die Erhebung der Verbreitung von Schlüsselarten, die lokale Haltung gegenüber den Tieren und potenzielle Bedrohungen geht. Mittelfristig sollen in grenzüberschreiter Zusammenarbeit Kapazitäten für die Erhaltung der wichtigsten Arten aufgebaut werden und entsprechende Schutzgebiete entstehen.
Die Verringerung setzt folgende Maßnahmen:
Dieses Projekt wird vom European Green Belt Netzwerk unterstützt, um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit bulgarischen NROs zu stärken und gemeinsame Projekte zu beantragen. Projektpartner ist die Union für Wiederaufbau und Entwicklung, die durch das grenzüberschreitende Interreg-IPA-Programm "Bulgarien - Türkei" finanziert wird.