Herdenschutz in der Schweiz

Erfahrungen aus denen Österreich lernen kann

© Lucas Ende

Bei einer professionellen Exkursion Ende August, organisiert von Partnern des LIFE-EuroLargeCarnivores Projekts, konnten die Teilnehmer aus erster Hand Einblicke in die Organisation und Anwendung von Herdenschutzmaßnahmen in der Schweiz erhalten. Alle rechtlichen und formalen Aspekte und die innerhalb von fast 20 Jahren gesammelten Erfahrungen wurden von Landwirtschaftsberatern bei einer ersten Einführung vermittelt. Der Besuch einer Alm mit Schafen und Ziegen, Hirten und Herdenschutzhunden auf über 2.000 m (NN) zeigte, wie wichtig eine gute betriebliche Vorbereitung und Organisation ist. Der örtliche Wildhüter, der auch für die Analyse von Nutztierrissen verantwortlich ist, berichtete über seine Erfahrung, dass Almen mit Herdenschutzmaßnahmen seltener Übergriffe und weitaus geringere Verluste pro Übergriff von Wölfen erleiden. Die Exkursion endete mit einem Besuch bei einem Herdenschutzhunde-Züchter. In der Schweiz gibt es ein koordiniertes nationales Zuchtprogramm und aktive Beratung zur Minimierung von Konflikten zwischen Herdenschutzhunden und Menschen. Fazit: Ja, Herdenschutz, insbesondere im Almbereich, bringt neue Herausforderungen mit sich, aber er ist möglich. Daher fordert der Naturschutzbund entsprechende Unterstützungsleistungen von der öffentlichen Hand. Je früher begonnen wird, desto besser.


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