Der Sommer ist die mückenreichste Zeit im Jahr. Wofür die kleinen, zarten Plagegeister trotz allem gut sind, erfahren Sie im Folgenden: Nur die weiblichen Gelsen sind für uns lästig, denn sie benötigen die im Blut enthaltenen Proteine und das Eisen für die optimale Entwicklung ihrer Eier. Für den eigenen Energieerhalt trinken sie hingegen – wie auch die Männchen – Pflanzensäfte oder Nektar.
Viele mögen sich wünschen, dass Mücken gänzlich aus unserem Umfeld verschwänden, doch die Natur hält ihre eigene Balance und jede Art hat ihren Sinn im ökologischen Netz: So gibt es Pflanzenarten, die fast ausschließlich von Mückenarten bestäubt werden. Zudem sind Mücken bzw. noch viel mehr deren Larven ein wichtiger Teil der Nahrungskette: Die adulten Mücken werden für gewöhnlich im Flug – beispielsweise von Schwalben, Libellen oder Spinnen in Netzen – gefangen und verspeist. Mückenlarven werden von verschiedenen Tierarten, unter anderem Kaulquappen, Fischen und vielen anderer Insektenarten vertilgt. Die kleinen, sehr ungeschützten, in großen Massen auftretenden Mückenlarven sind gerade für viele Tierarten in ihren frühesten Lebensstadien bedenkenlos verzehrbar. Interessant ist auch, dass Mückenlarven Kleinplankton und Schwebstoffe aus dem Wasser filtern und so zur Reinigung von Gewässern beitragen.
Wie Sie sich vor Gelsenstichen schützen können: Feinmaschige Mückengitter an Fenstern und Balkontüren halten nicht nur die stechenden Tierchen fern, sondern verhindern auch, dass sich Arten wie Nachfalter oder Käfer in unsere Wohnräume verirren und nicht mehr hinausfinden. Ungenutzte Wasserquellen wie Regentonnen, Eimer und Blumentöpfe mit Gaze abdecken und Pfützen auf Planen oder alten Reifen reduzieren und diese regelmäßig leeren – all das verhindert die Vermehrung von Stechmücken. Empfehlenswert ist zudem, naturnahe Klein- oder Kleinstgewässer anzulegen, die verschiedensten heimischen Arten zugutekommen: Denn dort können sich die natürlichen Feinde der Mücken – wie etwa Libellen, Steinfliegen und Amphibien – vermehren und ausbreiten und so die unbeliebten Plagegeister in Zaum halten.