Biber: Unsere Verbündeten gegen Klimanotstand & Artenverlust

© Leopold Kanzler

Wussten Sie, dass Biber äußerst effektiv arbeitende Ökosystemingenieure sind? Mit ihren Aktivitäten wie Dämme bauen, Nagen und Graben gestalten Biber auf einzigartige Weise die von ihnen besiedelten Gewässer. Sofern der Mensch sie lässt, schaffen sie dadurch am und im Gewässer unterschiedlichste Lebensraumbedingungen, die vielen anderen Tier- und Pflanzenarten zugutekommen. Wasserlebensräume werden vielgestaltiger und dynamischer, "alte" Feuchtgebiete werden reaktiviert und neue geschaffen und eine Vielzahl von kleinen Lebensräumen entstehen. Das durch den Biber als größtes Nagetier Europas entstehende Totholz im Gewässer dient Jungfischen als Schutz und die vom Biber errichteten Dämme erhöhen die Wasserverfügbarkeit.

Neben den Fischen profitieren auch viele weitere Tierarten wie der Fischotter, der Schwarzstorch und zahlreiche Amphibien- und Libellenarten von den Tätigkeiten des Bibers. Zudem können Auswirkungen des Klimawandels wie Dürren oder Spitzenhochwässer durch die vom Biber verursachte Grundwasseranreicherung, vergrößerte Wasseroberfläche und verzögerte Wasserabgabe gemildert werden. Kurzum: Biber erbringen durch ihre Aktivitäten Leistungen – und zwar „gratis“ –, die wir in Zeiten des Klimawandels und des Artenschwundes mehr denn je gebrauchen können.

Damit der Biber seine positiven Effekte jedoch auch entfalten kann, braucht er mehr Raum – ebenso wie die Natur insgesamt. Die nachhaltigste und günstigste Lösung dafür: Natürliche Uferstreifen schaffen, wodurch Konflikten mit dem faszinierenden Wildtier präventiv begegnet wird und sich das ökologische Potential der Biberlebensräume entwickeln kann.

 

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