Der Naturschutzbund Salzburg und die LUA konnten sich im November mit der Firma Kaindl auf die Einrichtung eines Bürgerbeirats einigen. Im Jänner 2026 werden die Teilnehmer*innen nominiert. Interessierte können sich unter salzburg@naturschutzbund.at melden.
Mitte des Jahres hat das Amt der Salzburger Landesregierung ein Edikt veröffentlicht, mit dem eine UVP-Verhandlung für eine beschönigend bezeichnete „Kraft-Wär-me-koppelungsanlage“ in der Gemeinde Wals angekündigt wurde. Das so formulierte Edikt hatte die Wirkung einer Schlaftablette oder Beruhigungspille für eine hunderttausendfach abgelenkte Anrainerschaft. Es darf angenommen werden, dass ein anders formuliertes Edikt, nämlich über die Errichtung einer Anlage zur Abfallverbrennung oder zumindest einer Abfall-Mit-verbrennungsanlage knapp jenseits der Stadtgrenze von Salzburg ein deutlich höheres Interesse ausgelöst hätte. Zu allem Überfluss hat sich die Stadt Salzburg schamvoll verschwiegen und hat sich aus dem Verfahren „gezaubert“. Auch war eine Beteiligung durch Anrainer:innen, die sich zu vor durch einen tausendseitigen Akt hätten arbeiten müssen, durch die Komplexität des Verhandlungs gegenstandes verstellt.
Was aber blieb, liebe Leserin, lieber Leser? Über die durch europäisches Recht verbrieften Möglichkeiten einer anerkannten Umweltorganisation haben wir uns in das Verfahren eingeklinkt und konnten in weiterer Folge zusammen mit der Umweltanwaltschaft und in Abstimmung mit dem Unternehmen immerhin die Einrichtung eines Anrainer:innen-Beirats nach dem Vorbild der Firma Leube erreichen. Es ist ein schöner Erfolg, um so eine Plattform zum Informationsaustausch zwischen der betroffenen Bevölkerung und dem Unternehmen erreicht zu haben.
Zudem ist es auch ein wichtiges Zeugnis dafür, dass uns NGOs Rechte eingeräumt worden sind, die wir im Interesse der Gesellschaft ausüben können. Dieses Beispiel betont einmal mehr die Bedeutung von NGOs, die dafür sorgen, dass hemmungslose und eindimensionale politische Entscheidungen in Bezug auf gesellschaftliche Auswirkungen überprüft und wenn nötig, revidiert werden.
Conclusio: Wer uns zumSchweigen bringen will stellt sich gegen die Interessen des Gemeinwohls.
Vorsitzender Naturschutzbund Salzburg, Winfrid Herbst
(siehe auch Seite 19, NATUR aktiv 4/2025)
(online seit 12/12/2025)