Runder Tisch Hochwasserschutz

Hochwasser in Mittersill © BFK Pinzgau, Klaus Portenkirchner

Der Naturschutzbund Salzburg fordert den Salzburger Landeshauptmann und die Vertreter*innen der Salzburger Landesregierung auf, einen "Runden Tisch Hochwasserschutz" einzurichten:

Österreich hat im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern wichtige selbstgesteckte Ziele bei der Reduktion von Treibhausgasen krachend verfehlt. Auch deshalb erfordert es immer dringender Klimawandelanpassungen an die eingetretenen und weiterhin vorausgesagten Veränderungen. Dazu wird es künftig wohl auch nötig werden, Tabus zu brechen und über alle Teilinteressen hinaus zu kooperieren.

Natur- und Umweltorganisationen und unzählige Expert*innen aus zahlreichen Fachgebieten weisen seit Jahrzehnten auf die Folgen der schleichenden und mittlerweile immer manifester werdenden Veränderungen in unseren Landschaften hin. Exzessiver Bodenverbrauch, Emission von Treibhausgasen, Destabilisierung der Wälder durch exzessiven Stickstoffeintrag kumulieren in der Klimaerwärmung mit weltweit dramatischen Folgen, vor denen auch wir in Mitteleuropa nicht mehr verschont bleiben. Ein unüberhörbarer, weltweiter Chor an warnenden Stimmen beschreibt die Bedrohungen unseres Planeten, trotzdem werden diese von vielen Entscheidungsträger*innen in Politik und Wirtschaft noch immer und zu oft nur als lästige Störgeräusche wahrgenommen.

Es ist höchste Zeit präventiv zu handeln: Der Naturschutzbund Salzburg verlangt von der Politik eindringlich entsprechende gesellschaftlich verträgliche Maßnahmen und rät zur die Einrichtung eines Runden Tisches zur Bewältigung der eingetretenen Klimakrise, an dem sowohl die Expert*innen der Meteorologie, der Hydrologie, der WLV und des Wasserbaus, des Naturschutzes und die Vertreter der  Grundeigentümer (Land- und Forstwirtschaft) und des Tourismus eingeladen werden – unter Beiziehung/Teilhabe von  Vertreter*innen der einschlägigen NGOs. Es geht darum, einen breiten gesellschaftlichen Konsens zu den erforderlichen Maßnahmen (z. B. im Oberpinzgau) zu finden und tragbare gemeinsame Lösungen für die anstehenden Probleme zu suchen. In diesem Sinne sind auch aus unserer Sicht Eingriffe in Schutzgebiete nicht gänzlich tabu. Voraussetzung ist eine ernsthafte fachübergreifende Zusammenarbeit im Sinne des Gemeinwohls.

Denn trotz aller Notwendigkeit und Dringlichkeit von Schutzmaßnahmen ist die Suche nach landschafts- und naturverträglichen Lösungen auch weiterhin bedeutsam.
Dr. Winfrid Herbst
Vorsitzender
Dr. Hannes Augustin
Geschäftsführer

Kontakt für Rückfragen:
Dr. Winfrid Herbst, Tel. 0664 / 39 38 326

(online seit 11/8/2021)

Zurück

.