Svazek beginnt Phase zwei im Kampf gegen die heimatliche Vielfalt
Das Vorhaben der blau-schwarzen Regierung in Salzburg, der hemmungslosen Vermarktung der heimatlichen Natur und Landschaft jegliches Hindernis aus dem Weg zu räumen und der kleinen Gruppe von Profiteuren alle Schleusen zu öffnen, tritt in eine neue Phase: Svazek will mit Assistenz des Agrarlandesrates Schwaiger und vor den sanften Augen des Regierungschefs eine Einrichtung des Landes kaputt machen, die ein Herzensanliegen des tatkräftigen Alt-Landeshauptmanns Dr. Haslauer sen. gewesen ist: die Landesumweltanwaltschaft Salzburg. Die lange Zeit von Naturschutz-Doyen Stüber geführte Einrichtung hat genau das als Aufgabe auf den Weg mitbekommen, was ihr heute vorgeworfen wird: Projekte kritisch zu begleiten, ein Korrektiv zu sein und das Gesamtwohl einer Gesellschaft im Auge zu behalten und sich dafür einzusetzen. Weisungsgebundene (und fortschreitend unterbesetzte) Behörden konnten dieser Aufgabe weder damals nachkommen noch reichen ihre Kapazitäten dafür heute oder zukünftig aus.
Auch die Aussage des Svazek-Unterstützers LR Dipl.-Ing. Dr. Schwaiger in den SN vom Samstag 21. 9. 2024, „… man müsse akzeptieren, dass der Mensch ein Teil des „Ökosystems sei“ ist eine Plattitüde ohnegleichen, zeigt aber die dumpfe Verbissenheit, mit der in der Rückschritts-Koalition gegen die Landesumweltanwaltschaft vorgegangen wird. Naturschutzverfahren ziehen sich vor allem deshalb in die Länge, weil die Einreichunterlagen von Projektbetreibern vielfach unzureichend sind, um die Folgen von Eingriffen ernsthaft abschätzen und damit ein Vorhaben genehmigen zu können.
Nun sollen dieser Institution Rechte abgesprochen werden, die sie vor allem zum Wohl der Allgemeinheit eingesetzt hat. Frau Landeshauptmann-Stellvertreterin Svazek Bacc. beginnt mit diesem Vorhaben Phase zwei im Kampf gegen unser heimatliches Naturerbe, denn nicht alles was man vernichten will, kann man erschießen. Dass sie dabei von ihren Kehrtwendungen ablenken will, ist eine nahe liegende Vermutung: Früher immer gegen höhere Gehälter von Regierungsmitgliedern, jetzt dafür. Früher gegen den Kauf der Salzachau, jetzt dafür. Da spricht man gern markige Worte.
Als Vorsitzender des Naturschutzbund Salzburg sehe ich auch der Phase drei des Svazek-Kreuzzuges gegen Andersdenkende mit Besorgnis entgegen: Wird man missliebige Organisationen wie den Österreichischen Naturschutzbund, den Alpenverein, den Tierschutzverein oder gar die Kinder- und Jugendanwaltschaft zu ausländischen Agenten erklären?
Dr. Winfrid Herbst
Vorsitzender Naturschutzbund Salzburg
(online seit 24/09/2024)
Fotos: Wendehals © Pixabay