Naturschutzbund Salzburg vergibt Hermann-Ortner-Naturschutzpreis 2017

Auszeichnung für vorbildliches Naturschutzprojekt

Der Vorsitzende des Naturschutzbundes Salzburg, Dr. Winfrid Herbst, verleiht am Fr. 29. Sept. 2017 den Hermann-Ortner-Naturschutzpreis an Univ.-Prof. Dr. Fritz Seewald für das Projekt „Die Natur im Umkreis des Bergdorfes Rußbach am Pass Gschütt“ Schneckenwand – Fossilienkabinett – Alpengarten am Rußbacher Horn – Geologisches Bergpanorama am Hornspitz.

© privat

Univ.-Prof. i. R. Mag. Dr. Fritz Seewald
1941 in Salzburg geboren, Studium der Biologie und Leibeserziehung in Innsbruck, Doktorat in Zoologie. Studium der Didaktik der Biologie in Salzburg und Klagenfurt. Musikstudium am Mozarteum, Hauptfach Klarinette. 13 Jahre AHS-Lehrer, dann Professor an der PH Salzburg. Habilitation für den Fachbereich Didaktik der Bio- und Geowissenschaften einschließlich der Hochschuldidaktik an der Universität Salzburg. Dortselbst A. o. Prof. und Aufbau des Fachgebietes „Sportökologie“. Etwa 150 wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Publikationen. Lehrbuchautor. Bildungsreisen in die ganze Welt, Schwerpunkte Arktis, Antarktis. Seit 2009 in Rußbach am Pass Gschütt wohnhaft. Kustos des Fossilienkabinetts in Rußbach und Gründer und Betreuer des Alpengartens am Horn.

 
Das ausgezeichnete Projekt: „Die Natur im Umkreis des Bergdorfes Rußbach am Pass Gschütt“
Schneckenwand – Fossilienkabinett – Alpengarten am Rußbacher Horn – Geologisches Bergpanorama am Hornspitz
Prof. Seewald bemüht sich seit Jahren ehrenamtlich, mehrere Themen die Natur von Rußbach betreffend ins Bewusstsein zu rücken und  anschaulich zu vermitteln.
 
Er verfolgt u. a. folgende Ziele:
 
  • Das in der Schule vernachlässigte Thema Geologie, Paläontologie, Landschaftskunde Kindern u.a. Interessenten wieder nahezubringen
  • Die Verbindungen zwischen Erdgeschichte – Landschaftsgeschichte – Boden und Vegetation aufzuzeigen (im Alpengarten und im Geologischen Bergpanorama am Rußbacher Horn)
  • Sensibilisieren für besondere Naturphänomene und den Naturschutz.
 
Gerade letzter Punkt stellte zuletzt einen Schwerpunkt in Seewalds Tätigkeit dar, indem er sich intensiv um die Ausweisung eines besonderen Geotops, nämlich der sogenannten „Schneckenwand“  als Naturdenkmal bemüht hat und zugleich einen Gestaltungsvorschlag mit Rundweg und Sitzbank ausgearbeitet hat. Die amtliche Unterschutzstellung und die Gestaltung des Gebietes sind mittlerweile in Umsetzung. Auch eine Beschreibung der geologischen Verhältnisse in der Gosau-Zeit und der landschaftsprägenden Kräfte danach wurde bereits erstellt und wartet nur mehr auf die Drucklegung.
 
Das Fossilienkabinett im Gemeindehaus Rußbach
Es werden ausschließlich Fossilien der geologisch bedeutsamen „Gosauzeit“, die für die Umgebung von Rußbach landschaftsprägend ist, gezeigt. Darunter die berühnte „Rußbachschnecke“ Trochactaeon, ein Leitfossil der Gosauzeit von der Rußbacher Schneckenwand.
 
Der Alpengarten am Horn (ca. 1430 m)
An die 80 Alpenpflanzen der Umgebung werden präsentiert und den Höhenzonen (Vegetationszonen) zugeordnet. Auch zahlreiche Nisthilfen für diverse Insektenarten sind aufgestellt.
 
Das Geologische Panorama (ca. 1470 m)
Eine außergewöhnliche Information zur Geologie der Umgebung und ihrer wesentlichen Gesteine wurde geschaffen.
 
Die  Einrichtungen und Projekte Fossilienkabinett – Alpengarten am Rußbacher Horn – Geologisches Bergpanorama am Hornspitz werden von Prof. Seewald fachlich und organisatorisch betreut und sind mit Hilfe des Tourismusverbandes, der Gemeinde und der Rußbacher Bergbahnen geplant und errichtet worden. Weitere Details sind dem 2015 erschienen Buch von Fritz Seewald „Hornspitz Der Alpengartenund das Geologische Bergpanorama“, ISBN 978-3-200-04528-6, zu entnehmen.
 
P.S.:
*) Hintergrundinformation: Der im Jahr 2005 verstorbene Hermann ORTNER aus Wagrain hat eine zukunftsweisende Tat gesetzt: Er vermachte dem Naturschutzbund Salzburg eine Schenkung, mit deren Hilfe im Laufe von 25 Jahren ab 2005 gemeinnützige Natur- und Umweltschutzprojekte insbesondere im Land Salzburg – mit dem Schwerpunkt im Pongau – mit Preisgeldern gewürdigt bzw. gefördert werden können.
 
Bewerbungen für eine Auszeichnung im nächsten Jahr können ab sofort - bis zum Stichtag 31. März  2018 - eingereicht werden. Informationen über die Hermann-Ortner-Naturschutzschenkung erteilt der Naturschutzbund salzburg@naturschutzbund.at, Tel. 0662/642909-11.

 
 

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