Nationalpark Hohe Tauern, ein Aushängeschild Österreichs Demontagepläne abgewehrt

© Inge Illich

Das Bekanntwerden von Plänen, die Grenzen zwischen den Schutzzonen des Nationalparks Hohe Tauern tiefgreifend zu ändern, hat scharfe Reaktionen der Umweltorganisationen, der alpinen Vereine und der Naturwissenschaft aufgelöst.

Der Nationalpark Hohe Tauern wurde 1983 nach langen Verhandlungen mit den Grundbesitzern, der E-Wirtschaft  und den betroffenen Gemeinden von allen im damaligen Landtag vertretenen Parteien einstimmig beschlossen. Kärnten war Vorreiter, der Tiroler Anteil kam später dazu.

Dieser erste große Nationalpark Österreichs war eine der bedeutendsten raumpolitischen Entscheidungen unserer Republik. Heute erkennen wir durch das dramatische Artensterben und den beängstigenden Bodenverbrauch immer mehr die Wichtigkeit solcher ausgedehnter Schutzgebiete. Groß ist daher auch heute die Zustimmung der einheimischen Bevölkerung in der Region dieses österreichischen Nationalparks.

Es waren daher die Pläne, zwei Sonderschutzgebiete aufzulösen, die noch dazu dem Land Salzburg selbst gehören, und 5000 ha Kernzone in die bewirtschaftete Außenzone zu verschieben, ein Schock für die unzähligen Freunde des Nationalparks Hohe Tauern. Außerdem wäre dies ein Verstoß gegen eine Vereinbarung der Österreichischen Bundesregierung  und gegen die internationale Alpenkonvention gewesen, wonach der Schutz bestehender Schutzgebiete nicht vermindert werden darf.

Das Machtwort der zuständigen und neuen Landesrätin, Frau Mag. Daniela Gutschi, die Pläne zurück zu verweisen verdient deshalb besonderen Respekt. Ihr ist zu diesem mutigen Schritt zu gratulieren. Damit hat sie eine entschlossene und zukunftsorientierte Tat für den Nationalpark Hohe Tauern und auch für ganz Österreich gesetzt

Salzburg, am 17. 03. 2021

Naturschutzbund Salzburg – Mag. Dr. Winfrid Herbst e. h.
Naturschutzbund Österreich – Univ.-Prof. i. R. Dr. Roman Türk e. h.
ÖAV – Landesverband Salzburg – Mag. Dr. Claudia Wolf, akad. IM e. h.
Naturfreunde Salzburg – Mag. Sophia Burtscher e. h.
Universität Salzburg – Univ.-Prof. Dipl.-Biol. Dr. Stefan Dötterl e. h.
Landesumweltanwaltschaft  Salzburg – Mag. Dipl.-Ing. Dr. Gishild Schaufler e. h.
Prof. Dr. Dr. h.c. Eberhard Stüber e. h., Konsulent der Salzburger Landesregierung
für Angelegenheiten des Natur- und Umweltschutzes
CIPRA Österreich – Dipl.-Ing. Dr. Stephan Tischler e. h.

Kontaktadresse: Naturschutzbund Salzburg, Museumsplatz 2, 5020 Salzburg
salzburg@naturschutzbund.at, 0662 / 64 29 09

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