Medieninformation: Rücksicht auf Amphibien

Die milden Temperaturen locken Kröten, Frösche und Molche aus den Winterquartieren. Im ganzen Land haben freiwillige Helfer und Mitarbeiter der Gemeinden und der Landesstraßenverwaltung Amphibienzäune aufgebaut. Das rettet jährlich zehntausenden Amphibien das Leben.

Autofahrer bitte aufpassen

Der Österreichische Naturschutzbund bittet alle Autofahrer in den kommenden Wochen um besondere Vorsicht und Rücksichtnahme.

* Befolgen Sie die Geschwindigkeitsbegrenzungen und Warnschilder entlang der Straßen und Wege.
* Reduzieren Sie ihr Tempo auf Straßen die an Feuchtgebieten vorbeiführen, auch wenn keine Warnhinweise aufgestellt sind.
* Gefährden Sie die Helfer nicht, wenn sie ihrer Arbeit an den Straßenrändern nachgehen.

Gefährdete Zukunft für Amphibien

© Robert Hofrichter

„Es ist schon lange bekannt, dass die Zerschneidung der Landschaft durch Straßen und der immer noch anhaltende Verlust von Lebensräumen in Form von Kleingewässern, Brachflächen und Saumstrukturen den Amphibien massiv zu schaffen macht“, so Winfrid Herbst, Vorsitzender des Naturschutzbundes Salzburg. Aber es gibt Gefahren, deren Auswirkung auf die 12 in Salzburg heimischen Amphibien niemand richtig vorhersagen kann. Bis hin zum Aussterben einzelner Arten ist alles denkbar. Wenn wir nicht handeln, könnte es sein, dass eines Tages das Quaken der Frösche so selten zu hören sein wird wie es der Gesang des Braunkehlchens bereits ist.

Eine dieser Gefahren sind Pestizide, die über die feuchte, durchlässige Haut der Amphibien leicht aufgenommen werden und entweder direkt zum Tod führen können, das Immunsystem der Tiere schwächen oder aber die Metamorphose von der Kaulquappe zum erwachsenen Tier stören. Diese Gefahr könnte mit einem deutlich verminderten Einsatz der Pflanzenschutzmittel und der Erhöhung der Anbaufläche in ökologischer Landwirtschaft schnell gebannt werden. Auch das Insektensterben erschwert Kröten, Fröschen und Molchen das Überleben, denn Insekten sind eine wichtige Nahrungsquelle. Auch hier könnte mit einer geänderten Agrarpolitik schnell gegengesteuert werden.

Was sollte zum Schutz der Amphibien in Salzburg umgesetzt werden?

* Erhaltung aller naturnahen Gewässer und Feuchtbiotope sowie des Feuchtgrünlandes in Salzburg
* Schaffung eines Netzwerks an – auch neu anzulegenden - Amphibientümpeln
* Wiederherstellung der natürlichen Auendynamik an den Fließgewässern in Verbindung mit naturnahem Hochwasserschutz
* Belassen von breiten Uferrandstreifen an stehenden und fließenden Gewässern
* Verbot von Glyphosat und ein deutlich verminderter Einsatz anderer Pestizide
* Berücksichtigung der Auswirkungen auf Amphibien im Zulassungsverfahren neuer Pestizide
* Erleichterung der Amphibienwanderungen durch bessere Vernetzung ihrer Lebensräume (Biotopverbund)
* Reduzierung des unmäßigen Flächenverbrauchs im Bundesland Salzburg, da dieser auch die Lebensräume von Amphibien betrifft.


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