Keine Parkplätze sondern umweltfreundliche Verkehrslösung für Krimml
Die GROHAG ist eigentlich ein österreichisches Musterunternehmen. Wenn es schon (historische) Straßen gibt, sollen sie nicht nur als technische Anlage verstanden werden sondern mit der umgebenden Natur bestmöglich verschmolzen werden. Hierfür verdient das Unternehmen seit den Zeiten des Direktors Dr. Karl Gollegger Lob und Ruhm.
Heute aber stehen viele der Erweiterung von Verkehrsbauten sehr kritisch gegenüber. Jetzt schon verfügt Österreich über eines der dichtesten Straßennetze in Europa (mit 15 m/Kopf; Schweiz: 8,1 m, Deutschland: 7,9 m). Insbesondere in sensiblen Landschaften bedeuten Verkehrsbauten nicht nur den Verlust von wertvollem landwirtschaftlichem Boden sondern verzerren die verbliebene Schönheit unseres Landes in geradezu grotesker Weise.
Im Vorfeld der weltberühmten Wasserfälle, nämlich unmittelbar am Ortsrand von Krimml sollen nunmehr weitere Wiesen in Parkplätze umgewidmet werden (rund 7500 m2, alleine in der 1. Bauphase 149 Stellplätze). Der Naturschutzbund, der sich seit vielen Jahrzehnten für die großartige Landschaft in und um Krimml eingesetzt hat, verlangt von der Gemeinde Krimml und der GROHAG einen sofortigen Stopp der Planungen und einen öffentlich gemachten Verzicht darauf. Es muss alles getan werden, um im obersten Pinzgau den Individualverkehr zu reduzieren und zu verlagern – etwa durch die Verlängerung der Pinzgauer Lokalbahn.
Generalversammlung des Naturschutzbundes Salzburg, 24. 4. 2019
Erläuterung:
Es gibt laut GROHAG und dem Bürgermeister von Krimml hinsichtlich des „angemeldeten Bedarfs“ keine Verkehrszählung, Statistik oder Analyse des jährlichen Verkehrsaufkommens oder eine systematische Auswertung der Jahresauslastung. Die Behauptung der GROHAG, dass sie Bedarf sieht, genügt der Gemeinde zur Flächenumwidmung. Tatsache ist, dass es – auch aus Ermangelung eines Leitsystems - maximal während einiger Augusttage (Ferragosto) Engpässe gibt.
Vorrangig nötig sind- neben einer ganzjährigen Verkehrszählung – die Instandsetzung der von der GROHAG unbenutzbar gemachten Parkplätze Trattenköpfel. Sie sind direkt an einen Zugangsweg zu den Wasserfällen angebunden. Diese Parkplätze können einen Teil des Verkehrs, von Gerlos kommend, aufnehmen.
Zudem ist die Installierung eines elektronischen Parkleitsystems erforderlich, wodurch Besucher rechtzeitig auf die fast immer reichlich vorhandenen Parkplätze links und rechts der Bundesstraße verteilt werden. Diese Maßnahmen ermöglichen, dass sich nicht das Gros des Verkehrs im sensiblen Talschlusskessel konzentriert.
Der angebliche „Mehrbedarf“, wird von der Gemeinde Krimml und der GROHAG begründet mit steigenden Zahlen (ausschließlich auf ihrem eigenen Parkplatz bei der Wasserwunderwelt/Aquapark). Die Zahlen der Wasserfallbesucher insgesamt ist rückläufig.