Hermann-Ortner-Naturschutzpreis 2019 für das Salzburger Christian-Doppler-Gymnasium

Der Salzburger Naturschutzbund zeichnet jährlich vorbildliche Naturschutzprojekte aus. Das Projekt „Förderung der Artenkenntnis in der Schule“ der engagierten Biologie-Lehrerinnen am Christian-Doppler-Gymnasium, Mag. Gerhild Ungeringer-Kron und MMag. Dr. Andrea Grafendorfer, hat die Fachjury überzeugt. Sie erhalten heuer den mit € 2.000,- dotierten Naturschutz-Preis. Der Anerkennungspreis in Höhe von € 500,- geht an die Salzburger Fridays-for-Future- Bewegung.

© Naturschutzbund

Die beiden Biologie-Professorinnen haben für die Unterstufe eine innovative Unterrichtsmethode entwickelt, um 10- bis 14-jährige für die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt zu begeistern. Mag. Ungeringer-Kron: „Viele Schüler*innen erkennen auf einen Blick alle möglichen Smartphone-Modelle. Sie wissen aber nicht, wie die Vögel am Futterhäuschen heißen oder wie eine Rotbuche aussieht. Deshalb haben wir unser Arten-Lernkarten-Modell entwickelt.“ Ziel der Idee sei es, dem rapiden Schwinden der Artenkenntnis entgegenzuwirken. „Was man nicht kennt, kann man auch nicht lieben“, ergänzt Dr. Grafendorfer. Messbare Erfolge haben sich schon eingestellt. Das Lernmodell hat auch die Jury des Naturschutzbundes Salzburg überzeugt, weil Artenkenntnis auch eine der Voraussetzungen für Artenschutz ist.

Das Arten-Karten-Modell in der Praxis
Die Schülerinnen und Schüler erhalten im Biologieunterricht regelmäßig Karten mit Abbildungen und Informationen zu ausgewählten Arten aus verschiedenen Lebensräumen. Zum Beispiel zu Wald und Wiese, Bach und See, Haus und Garten usw. Die auf den Karten abgebildeten Tiere und Pflanzen werden besprochen und auch selbst angemalt. So entsteht während der Unterstufe eine außergewöhnliche analoge Lernkartei, die, der jeweiligen Schulstufe entsprechend, ergänzt wird.
 
Praktisches Lernen in der freien Natur
Ergänzt wird der Theorie-Unterricht durch interessante Exkursionen: Besuche im Zoo, Erforschen einer Frühlingswiese oder Beobachten von Wassertieren an der Salzach runden das Unterrichtsprogramm ab. Spezielle Karten bereiten z.B. auch auf eine Schüler*innen-Reise ans Meer vor. Aber auch kurzweilige Internet-Wettbewerbe zu Fauna und Flora sind Teil des neuen Lernens (Stichwort kahoot).

Die Umwelt mit anderen Augen sehen
Das Lern-Karten-Projekt soll die Schülerinnen und Schüler des Christian-Doppler-Gymnasiums auch motivieren, genauer hinzuschauen, wenn sie Tiere oder Pflanzen in freier Natur sehen. Dabei kann auch die vom Naturschutzbund entwickelte App www.naturbeobachtung.at nützliche Dienste leisten, ist der Naturschutzbund-Geschäftsführer Hannes Augustin überzeugt.

„Wir hoffen, dass dieses vorbildliche Schulprojekt bald Nachahmer findet“, so Dr. Augustin, der die Preise in einer kleinen Feier im Doppler-Gymnasium im Beisein von Direktor Mag. Johannes Plötzeneder an die beiden engagierten Biologie-Professorinnen überreicht hat. Und Augustin appelliert an die Fridays-for-Future-Bewegung, sich durch die Klimaschutz-Blockade von Madrid nicht entmutigen zu lassen. Augustin: „Jetzt erst recht!“ muss das 2020er-Motto sein! Deshalb auch der Naturschutz-Anerkennungspreis für diese idealistische Jugendbewegung.


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