Ärztekammer warnt vor WLAN an Kindergärten und Grundschulen

Keine kabellosen Netzwerke an Kindergärten und Grundschulen

Bereits vor fünf Jahren warnte die Österreichische Ärztekammer vor der WLAN Nutzung an Schulen und Kindergärten. In ihrer Erklärung von Nikosia zählte sie gemeinsam mit der Zypriotischen Ärztekammer folgende Risiken elektromagnetischer Felder (EMF) auf: Kanzerogenität, Entwicklungsneurotoxizität, Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit, Überempfindlichkeit gegen EMF und andere schwerwiegende Wirkungen.

Vor allem Kinder und Jugendliche seien besonders gefährdet. Denn in deren Lebensalter nimmt der Körper mehr EMF-Strahlung auf und belastet das Gehirn bis zu dreimal mehr als das eines Erwachsenen. "Es kann Auswirkungen auf das Nerven- und Fortpflanzungssystem geben. Es können beispielsweise Krebs oder Folgen für die Kognition ausgelöst werden“, so die Ärztekammer.

Die Umwelt-Organisation Diagnose:Funk warnt darüber hinaus, dass die Strahlungswerte bei mobilen Endgeräten meist über den medizinischen Vorsorgewerten liegen. Bereits bei minimaler Dauerbelastung könne es daher zu Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Konzentrationsproblemen, Übelkeit, Schwindel, Müdigkeit, Erschöpfung oder Schlaflosigkeit kommen.

Die Österreichische Ärztekammer und die deutsche Umweltorganisation Diagnose:Funk fordern daher die Entscheidungsträger im Bildungs- und Gesundheitswesen auf, kabellose Netzwerke "an Vorschulen, Kindergärten und Grundschulen nicht zu erlauben. Stattdessen sind kabelgebundene Verbindungen einzusetzen."

In der Stadt Salzburg setzt sich die Aktionsgemeinschaft Lebensfreundliche Digitalisierung für ein Mobilfunk-Vorsorgekonzept ein. Die Grundlage ihrer Aktivitäten sind der Artikel 174 Umweltpolitische Ziele und Grundsätze des EG-Vertrages, sowie der Grundsatz 15 des Völkerrechtes, der einen Vorsorgeansatz fordert.

"Das Konzept der Aktionsgemeinschaft fordert Schutzzonen für vulnerable Gruppen wie Kinder, kranke Menschen oder Senioren", erläutert der Sprecher der Aktionsgemeinschaft, Rudolf Gruber. Er verweist auf die derzeit laufende Europäische Bürgerinitiative Stopp-5G, die ebenfalls den Schutz der Umwelt vor den Auswirkungen der Funkstrahlung einfordert und noch bis 31. März 2023 unterschrieben werden kann.

Quellen: www.diagnose-funk.org/wlan-schule; diagnose-media.de; www.EMFDate.org
Text: Mag. Rudolf L. Gruber
Photo: pixabay

(online seit 10/01/2023)

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