Kaum jemand hat wahrgenommen, dass besonders fruchtbares Grünland für den Bau von Immobilien frei gegeben wurde. Wie schon in Alt-Erlaa geschehen, werden auch im Donaufeld künftig hunderte Wohnungen die agrarische Bewirtschaftung verdrängen. Und die Geschichte wiederholt sich: Während Gebiete aufgegeben werden, entstehen in anderen Regionen nach holländischem Vorbild riesige Hallen mit Betonwannen. Darin gedeihen Gemüsepflanzen am Tropf, nach internationalem Standard, die dann als knackiges regionales Gemüse vertrieben werden.
Die Umwidmung riesiger Flächen des Donaufeldes zu Bauland stimmt GärtnerInnen nachdenklich. Zwar würde ihnen die Unterschrift auf einem Kaufvertrag eine rosigere Zukunft sichern. Doch um welchen Preis für Mensch und Umwelt? Warum ist fruchtbares, bewirtschaftetes Ackerland für die Lebensqualität, das Klima, die Nahrungsversorgung, den Natur- und Artenschutz kostbarer denn je?
Gastkommentar von Prof. Mag. OStR. Elisabeth Tulla aus dem Donaufeld
Der Naturschutzbund Wien unterstützt das Anliegen zur Erhaltung der fruchtbaren Agrarlandschaft, die eine Basis für das Überleben der streng geschützten Arten Wechselkröte und Mehlschwalbe in der Region darstellt. Seit langem wird diese Gegend, die durch Feinmaterial, das vom einstigen Donauhauptarm angeschwemmt wurde, besonders fruchtbar ist, gartenbaulich genutzt. Der Mensch darf den Bezug zum "Boden" nicht verlieren, Spekulationsinteressen haben da keinen Platz. Wir appellieren an die Vernunft und erinnern an den Generationenvertrag! Schreiben Sie uns, wie wir das Donaufeld gemeinsam retten können!