Der Nuclear-Free Future Award ehrt seit 1998 Menschen auf der ganzen Welt, die sich für das Ende des Atomzeitalters engagieren und Wege aufzeigen, sowohl die militärische wie die zivile Nutzung der Kernenergie zu beenden. Dieses Jahr wurden sechs Personen mit diesem Preis ausgezeichnet. Die Preisgelder im Gesamtwert von € 30.000,- gingen an die Preisträger in den Kategorien „Widerstand“ (Jeffrey Lee, Australien), „Aufklärung“ (Karipbek Kuyukov, Kasachstan) und „Lösung“ (Linda Walker, England). Peter Weish, Präsident des Wiener Naturschutzbundes, wurde – ebenso wie Didier und Paulette Anger aus Frankreich – für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Peter Weish, geboren 1936 in Wien, ist so etwas wie der Vater der österreichischen Anti-Atom-Bewegung. Der studierte Biologe, Chemiker und Physiker war von 1966 bis 1970 Mitarbeiter am Institut für Strahlenschutz im Reaktorzentrum Seibersdorf und weiß daher, wie Atomtechnologen „ticken“. Dem Naturschutzbund seit jeher eng verbunden, ist er seit 1969 auch erklärter Gegner der Atomkraft und es ist zu einem Großteil ihm zu verdanken, dass das AKW Zwentendorf zwar gebaut wurde, aber nie ans Netz ging. Denn Peter Weish war damals derjenige, der in Hearings und Podiumsdiskussionen in großer analytischer Schärfe darlegte, dass diese Technik keine Zukunft, dafür aber unendlich viele Restrisiken hat. Zwentendorf wurde dank ihm und mit Hilfe der Österreichischen Zivilgesellschaft zu einem Mahnmal der Atomindustrie. Im Jahr 1984 habilitierte Peter Weish an der Uni Wien mit seiner Arbeit „Beitrag der Humanökologie zur Technikbewertung am Beispiel der Kernenergie“. Die Säulen seines Denkens bildeten seit jeher sowohl Ethik und Philosophie, als auch die Naturwissenschaften. Damit konnte der Träger des Konrad Lorenz Staatspreises, des Österreichischen Naturschutzpreises und des Goldenen Verdienstabzeichens des Landes Wien stets auf eine solide Argumentationsbasis zurückgreifen.
Der Naturschutzbund Österreich gratuliert Peter Weish ganz herzlich zu dieser Auszeichnung!