Der Auen-Nationalpark von Wien bis zur Staatsgrenze die letzte große zusammenhängende Auenlandschaft Mitteleuropas und ist damit einer der wertvollsten Naturschätze Österreichs. Anlässlich seines 20. Geburtstags haben Umweltminister Rupprechter, Bürgermeister Häupl und Landeshauptmann Pröll die Erweiterung des Schutzgebiet angekündigt. Insgesamt werden 277 Hektar neue Flächen in Petronell und Fischamend eingebracht. Der | naturschutzbund | gratuliert ganz herzlich und freut sich mit Nationalparkdirektor Manzano und seinen Mitarbeiterinnen über diesen bedeutenden Schritt für die Weiterentwicklung des Nationalpark Donau-Auen.
Durch einen Vertragsabschluss mit dem privaten Grundbesitzer Abensperg-Traun werden 260 Hektar der Petroneller Au in den Nationalpark einbezogen, voll entschädigt und der Verwaltung des Nationalparks unterstellt. Für weitere 140 Hektar wurde ein Kooperationsvertrag für eine forstliche Außernutzungsstellung vereinbart. Unter allen potentiellen Erweiterungsgebieten wird nun mit der Petroneller Au jenes, das für die Nationalparkverwaltung höchste Priorität hatte, eingegliedert. Hier bestehen die besten Voraussetzungen für eine standorttypische Auwaldentwicklung. Aufgrund der Verträge wird es auf der gesamten Fläche zu einer natürlichen Bewaldung kommen.
Gleichzeitig bringt die Stadt Wien 17 Hektar neue Nationalparkfläche in Fischamend, direkt im Anschluss an das Revier Mannswörth, das die MA 49 verwaltet. Diese Flächen in Niederösterreich stellen zusammen mit der Lobau Wiens Beitrag zum Nationalpark Donau-Auen dar. Eine echte Besonderheit - denn nur wenige Bundeshauptstädte verfügen über einen Nationalpark: V.a. die Lobau ist ein beliebtes Naherholungsgebiet der Wiener Bevölkerung und zugleich Refugium für zahlreiche seltene Pflanzen- und Tierarten.
Der Nationalpark Donau-Auen liegt zwischen den zwei europäischen Hauptstädten Wien und Bratislava und mitten in einer Region mit hoher wirtschaftlicher Dynamik, die auch in Zukunft weiter wachsen wird. Umso wichtiger ist es, ihn als Rückzugsraum und Naturparadies zu erhalten und zu stärken, sind sich die Landeshauptleute Pröll und Häupl einig.
Am 27. Oktober 1996 zwischen der Republik Österreich und den Bundesländern Wien und Niederösterreich ein Staatsvertrag zur Errichtung und Erhaltung eines Nationalpark Donau-Auen unterzeichnet. Mit einer anfänglichen Größe von 9.300 Hektar sollte der Nationalpark laut Vertrag letztendlich alle Augebiete entlang der Donau zwischen Wien und der Staatsgrenze umfassen. Seither ist es gelungen, gute Grundlagen für die langfristigen Perspektiven des Schutzgebiets zu schaffen. Durch Gewässeranbindungen, Uferrückbauten, Außernutzungsstellung des Waldes, Gebietsberuhigung und Artenschutzprogramme wurden Lebensräume, Flora und Fauna bewahrt und gefördert. Für die Gäste wurden attraktive Besuchereinrichtungen geschaffen. Im Bewusstsein der ÖsterreicherInnen ist der Nationalpark Donau-Auen heute gut verankert. Bei der Gründung des Netzwerks der Donauschutzgebiete DANUBEPARKS hat der Nationalpark Donau-Auen eine führende Rolle übernommen. Auch für die Zukunft bleibt viel zu tun: Eine große Herausforderung ist die laufende Eintiefung der Donau und deren Auswirkung auf die flussbegleitenden Auen. Europaweit gesehen ist der Nationalpark Donau-Auen das Zentrum eines ökologischen Verbundes zwischen Alpen und Karpaten.