Aus der Welt der stark gefährdeten Pilzarten: Der Orangerote Zwerg-Dachpilz (Pluteus aurantiorugosus)

Die Gattung der Dachpilze umfasst in Österreich etwa zwanzig verschiedene Arten. Die kleinen bis mittelgroßen Lamellenpilze mit fleischrosa Sporenpulver sind in ihrer Lebensweise Saprobionten und wachsen oft auf verrottendem Holz. Die meisten Dachpilzarten sind in unscheinbaren Grau- oder Brauntönen gefärbt. Der 1-4 cm große Orangerote Zwerg-Dachpilz hingegen sticht mit seiner leuchtend orangeroten Hutfarbe hervor. Er benötigt für sein Wachstum gut mit Feuchtigkeit versorgte großteilige morsche Stümpfe und Stämme von toten Laubbäumen.

Die wenigen Fundstellen in Österreich konzentrieren sich auf die Schutzgebiete der Lobau und des Lainzer Tiergartens. Auch im Wiener Prater wird er gelegentlich auf morschem Pappelholz gesichtet. Aufgrund des Farbkontrastes zum dunklen Holz ist er dann nicht zu übersehen und von Zeit zu Zeit gelangen Fundmeldungen zur Österreichischen Mykologischen Gesellschaft. An den Fundorten lassen sich die Pilze dann maximal über einen Zeitraum von 2-3 Jahren finden, bevor der Vermorschungsprozess zu stark fortgeschritten ist und die Myzelien absterben. In diesem Zeitraum müssen die Pilzsporen neue geeignete Habitate in der Umgebung finden, damit sich die Individuen verjüngen können.

Nur großflächige Schutzgebiete mit einem hohen Anteil von liegenbleibendem Altholz gewährleisten die Erhaltung dieser wunderschönen und seltenen Pilzart – eine Aussage die auch für viele andere Pilz-, Pflanzen- und Tierarten zutrifft. Europaweit sind nur wenige Vorkommen des Orangeroten Zwerg-Dachpilzes dokumentiert und er ist in der Roten Liste der Pilze Österreichs in der zweithöchsten Prioritätsstufe - stark gefährdet - geführt.

Autor: Christian Apschner

Foto: © Anton Hausknecht/ÖMG

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