2018: Grasfrosch

(Rana temporaria)

Der Grasfrosch gehört zu den häufigsten Amphibien Mitteleuropas. Man findet ihn bis hinauf zum Nordkap, im Osten reicht seine Verbreitung bis weit nach Sibirien, im Westen lebt er in ganz Frankreich, Großbritannien und Irland. In Südeuropa wird der Grasfrosch zum reinen Gebirgsbewohner und besiedelt lediglich die Pyrenäen, den Apennin, den Balkan und den Karpatenbogen. Der Grasfrosch ist der typische Frosch des Hügel- und Berglandes, kommt aber stellenweise auch im Flachland vor.

© Monika Kainradl
Beschreibung
Der Grasfrosch ist der größte und kräftigste Vertreter der drei einander ähnlichen mitteleuropäischen Braunfrösche (Gras-, Moor- und Springfrosch). Die Männchen erreichen eine Länge von 6,5 bis 8,5 cm, die Weibchen sind mit 7 bis 9 cm etwas größer. Die Haut des Grasfroschs ist glatt, wobei die braun-marmoriert gefärbten Frösche am Rücken häufig schwarz gefleckt sind und dunkle Streifen auf den Extremitäten haben. Auf dem Rücken haben sie zudem zwei deutliche, parallel verlaufende Rückendrüsenleisten. Die Schnauze ist stumpf und leicht aufgewölbt, das Auge weist eine runde bis querovale Pupille mit goldgelber Iris auf. Das Trommelfell ist nur wenig kleiner als das Auge und im Vergleich mit anderen Fröschen (z.B. Springfrosch) weit vom Auge entfernt. Seine Hinterbeine sind relativ kurz. Am Bauch ist er gelblich weiß oder hellbraun gefärbt, vor allem an Kehle und Brust mit grau- bis rostbraunen Flecken. Grasfrösche sind Explosivlaicher (das Laichgeschehen ist auf wenige Tage beschränkt) und kommen bereits während oder kurz nach der Schneeschmelze zum Laichgewässer.

Nahrung und Feinde
Der Grasfrosch ist kein Kostverächter, seine vielfältige Nahrung wird vor allem vom Beuteangebot im Landlebensraum bestimmt. Insekten aller Art, Spinnentiere, Asseln, Tausendfüßer, Schnecken und Würmer gehören zur bevorzugten Beute. Doch ist er ebenso von vielen Feinden umgeben: Fische, Molche, Marder, Füchse, Wildschweine, Eulen, Greifvögel, Reiher oder Störche haben ihn, seine Eier und Kaulquappen „zum Fressen gern“.

Gefährdung und Schutz
Der Grasfrosch ist vor allem durch die Zerstörung und Veränderung seiner Lebensräume gefährdet. So sind durch die intensive Landwirtschaft mit Pestizideinsatz oder durch Grundwasserabsenkungen immer weniger Lebensräume für ihn nutzbar. Zudem werden die Lebensräume durch Siedlungen immer mehr zerschnitten, auf Straßen droh den Lurchen vor allem zur Zeit der Laich- und Herbstwanderungen der Tod. Auch Infektionen bedrohen den Grasfrosch, allen voran der Ranavirus oder der Chytridpilz.
In Österreich wird der Grasfrosch in der Roten Liste der Gefährdeten Arten als „gefährdet“ geführt. Spezielle für den Grasfrosch gibt es keine gezielten Schutzprogramme. Ein ausreichendes Angebot an Laichgewässern und geeigneten Landlebensräumen ist der wichtigste Faktor für seinen Bestand.
 
Federführend bei der Ernennung zum Lurch des Jahres sind die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) sowie die Österreichische Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH). Fachlich unterstützt wird die regelmäßige Aktion zum Reptil/Lurch des Jahres von den langjährigen Kooperationspartnern, der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (KARCH), dem Nationalen Naturhistorischen Museum Luxemburg (MNH) sowie dem Naturschutzbund Deutschland (NABU).
 

 

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