2025: Moorfrosch

Rana arvalis

Blau gefärbte Frösche sind selbst in den Tropen eine große Ausnahme. Umso spektakulärer ist das himmelblaue Balzkleid einheimischer Moorfrösche im zeitigen Frühjahr. Die außergewöhnliche Färbung zeigen nur die Männchen wenige Tage im Laichgewässer, das restliche Jahr verbringt der Lurch des Jahres 2025, der Moorfrosch – und „Blaumann“ unter den Fröschen – in gedeckten Brauntönen an Land.

Die Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH), die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT e. V.) u.a. Partner*innen haben den Moorfrosch, Rana arvalis, zum Lurch des Jahres 2025 ausgerufen. Die in Österreich bedrohte und bei uns immer seltener werdende Art ist eine Besonderheit unter den einheimischen Froschlurchen – nicht nur wegen der exotischen Blaufärbung ihrer Männchen zur Paarungszeit, sondern auch aufgrund ihres riesigen Verbreitungsgebiets. Es erstreckt sich von Nordfrankreich bis weit nach Russland und von Nordfinnland bis in die Ukraine und umfasst damit das weitaus größte Verbreitungsareal aller neun in Europa lebenden Braunfroscharten.

© B. Trapp DGHT

Wie man den Moorfrosch erkennt
Mit einer Länge von 5 cm ist der Moorfrosch die kleinste der drei Braunfroscharten in Österreich. Von seinen beiden Verwandten, dem Grasfrosch und dem Springfrosch, ist der Lurch des Jahres 2025 nicht immer einfach zu unterscheiden. Neben der Blaufärbung balzender Männchen und einem hellen, manchmal auch fehlenden, Längsband in der Rückenmitte finden sich die wichtigsten Bestimmungsmerkmale am Kopf: So ist der Durchmesser des etwas weiter vom Auge entfernten Trommelfells kleiner als beim Gras- und Springfrosch, zudem erscheint die Schnauze des Moorfroschs im Profil zugespitzter.

Wo sich der Moorfrosch wohlfühlt
Die Lebensräume dieser Art zeichnen sich durch einen hohen Grundwasserstand aus und zählen zu den am stärksten bedrohten Habitattypen in Mitteleuropa. Heutzutage finden sich Moorfrösche nur noch in den Randbereichen der Hochmoore, in Niedermooren und wassergesättigten Feuchtwiesen sowie in den wenigen verbliebenen Au- und Bruchwäldern entlang von Flüssen im Tiefland. Der Moorfrosch wird daher in der Roten Liste Österreichs als „gefährdet“ geführt. Aufgrund anhaltender Rückgänge – vor allem in den Randgebieten seines Verbreitungsareals in den südlichen und westlichen Bundesländern – wird die Art in einigen regionalen Roten Listen bereits als „stark gefährdet“ oder „vom Aussterben bedroht“ eingestuft.

Wodurch der Moorfrosch bedroht ist
Bedroht ist der Lurch des Jahres 2025 nicht nur durch die Entwässerung der Moore und Feuchtwiesen oder andere Eingriffe der Land- und Forstwirtschaft in die letzten Lebensräume, sondern auch durch den Klimawandel, der vermehrt zum frühzeitigen Austrocknen der Laichgewässer führt. So hat die Zahl der Moorfrösche österreichweit in den vergangenen Jahren dramatisch abgenommen, Grund genug, um nun für den dringenden Schutz dieser außergewöhnlichen Art zu werben und Maßnahmen zur Rettung der „Blaumänner“ unter den Fröschen einzuleiten.

Text: Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT e. V.)
Ernenner*innen: Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT), https://www.dght.de/, Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH), https://www.herpetozoa.at/, u.a. Partner

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