2023: Kleiner Wasserfrosch

(Pelophylax lessonae)

  • seltene und zugleich gefährdete Art
  • grasgrüne Grundfärbung
  • in ganz Österreich verbreitet


Um auf die Schutzbedürftigkeit und Forschungsdefizite rund um den Kleinen Wasserfrosch aufmerksam zu machen, haben die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) und die Österreichische Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH) ihn zum Lurch des Jahres 2023 gewählt.

© DGHT Trapp

Beschreibung
Der Kleine Wasserfrosch besitzt meist eine grasgrüne Grundfärbung, wobei sich die braunen Rückendrüsenleisten deutlich davon abheben. Die Grundfärbung kann aber auch ins Blaugrüne oder Bräunliche übergehen. Am Rücken befindet sich ein Muster aus schwarzen (Weibchen) oder braunen (Männchen) Flecken, die auch zu Bändern verschwimmen können. Zusätzlich weist er häufig eine helle Dorsallinie und orange-gelbe Flecken in der Lendengegend auf. Die Bauchseite ist weißlich gefärbt und zeigt wenige graue Flecken. Die wanderfreudigen Frösche sind sowohl tag- als auch nachtaktiv und ernähren sich hauptsächlich von Insekten.

Lebensraum und Verbreitung
Der Kleine Wasserfrosch ist ausschließlich in Europa zu finden. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Westeuropa und Großbritannien über Mitteleuropa bis Russland und ins Donaudelta. In Österreich ist er in allen Bundesländern zu finden.

Wasserfrösche leiden wie andere an Wasser gebundene Arten unter dem Verlust von geeigneten Laichgewässern. Der Kleine Wasserfrosch ist auf kleine besonnte, vegetationsreiche und nährstoffarme Moorgewässer angewiesen. Rückzugsräum e findet er in Niedermooren, fischfreien Gewässern und im extensiv genutzten, feuchten Gras- und Offenland.

Entwicklung
Im Gegensatz zu den anderen zwei Arten der Wasserfrosch- Gruppe überwintert der Kleine Wasserfrosch an Land. Die Winterruhe wird meist im März mit der Abwanderung zum Laichgewässer beendet. Um sich fortpflanzen zu können, benötigt er eine Temperatur von ca. 18° C, die meist erst im April/ Mai erreicht wird. Pro Saison legt das Weibchen zwischen 600 und 3.000 Eier ab. Die Larven sind nach dem Schlüpfen bis zu 8 Millimeter lang. Als Jungfrösche gehen sie spätestens im September an Land, wobei sie auf eine Kopf-Rumpf-Länge von 20 bis 30 Millimeter gewachsen sind.

Wissenswertes
Es gibt drei Wasserfroscharten, die sich sehr ähnlich sehen: Teichfrosch, Seefrosch und Kleiner Wasserfrosch sind meist grün, oft aber auch bräunlich gefleckt und haben eine helle Rückenlinie. Zu den wichtigsten Bestimmungsmerkmalen der Wasserfrösche gehören die Form des Fersenhöckers und die unterschiedlichen Paarungsrufe. Außerdem färben sich nur die Männchen des Kleinen Wasserfroschs zur Paarungszeit teilweise leuchtend zitronengelb.

Der Teichfrosch ist eine Hybridform aus der Kreuzung von Kleinem Wasserfrosch und Seefrosch hervorgegangen ist. Eine eindeutige Bestimmung ist daher nur durch eine genetische Analyse möglich. Das ist auch der Grund, weshalb sich recht wenig über die Verbreitung und den Gefährdungsgrad in Erfahrung bringen lässt.

Federführend bei der Ernennung zum Reptil bzw. Lurch des Jahres sind die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) sowie die Österreichische Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH). Fachlich unterstützt wird die regelmäßige Aktion zum Reptil/Lurch des Jahres von den langjährigen Kooperationspartnern, der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (KARCH), dem Nationalen Naturhistorischen Museum Luxemburg (MNH) sowie dem Naturschutzbund Deutschland (NABU).

Sämtliche Inhalte (Fotos ausschließlich mit Copyright) dürfen für Berichte über die Arten des Jahres verwendet werden. Wir freuen uns über ein Belegexemplar!

 

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