Die Grüne Grenze:

Österreichs Staatsgrenze als Lebens- und Naturraum

Unsere Staatsgrenze verbindet über beeindruckende 2. 524 Kilometer unterschiedlichste Landschaften und Lebensräume. Vom rauen Hochgebirge über sanfte Hügel und weite Flusstäler bis zu dichten Wäldern und mystischen Mooren.

© pixbay

Einen besonderen Abschnitt bildet das „Grüne Band“, das in fünf Bundesländern an der Grenze zum ehemaligen „Ostblock“ verläuft. Diese besondere Region ist nicht nur ein geschichtsträchtiger Ort, sondern auch ein einzigartiger Natur-Korridor, der sich durch ganz Europa zieht. Der Kalte Krieg verschaffte der Natur dort eine Verschnaufpause, war diese Zone doch zum Teil hermetisch abgeriegelt: In der früheren Tschechoslowakei war die Grenze zu Österreich eine schwer bewachte Todeszonen mit Stacheldraht, Wachtürmen und Minenfeldern. Menschen, die diese zu überwinden versuchten, begaben sich dabei in Lebensgefahr. Auch Ungarn riegelte seine Grenze ähnlich hermetisch ab. Allerdings begann sich in den 1980er Jahren die Situation dort zu ändern, als Ungarn eine liberalere Politik verfolgte und 1989 mit dem Abbau des Eisernen Vorhangs begann. Die Grenze zu Slowenien, das damals Teil Jugoslawiens war, war dagegen nie so streng bewacht, der Grenzverkehr war vergleichsweise weniger restriktiv. Hier konnten Menschen – unter bestimmten Bedingungen – die Grenze passieren.

Die österreichische Staatsgrenze war während des Kalten Krieges ein Spiegelbild der politischen Spannung in Europa. Die Abschnitte im Norden, entlang des „Eisernen Vorhangs“ waren die am stärksten gesicherten und zeugen heute von einer dunklen Periode der Trennung. Im Gegensatz dazu waren Teile der südlichen Grenze relativ offen und ohne militärische Barrieren. Heute verbindet das „Grüne Band“ alle diese ehemaligen Grenzbereiche als Symbol für Frieden und Naturschutz – ein Ort, an dem Naturschutz und die Erinnerung an die Geschichte Hand in Hand gehen.

Wer mehr über das faszinierende Leben entlang der gesamten österreichischen Grenze erfahren möchte, dem empfehlen wir die Universum-Dokumentation: „Österreich - Land der grünen Grenzen“. Sie stellt unterschiedlichste Regionen einander gegenüber und zeigt Tiere, die es im Lauf der Jahrhunderte oder auch in den Jahren seit dem Fall des Eisernen Vorhangs über die „grüne“ Grenze in unser Land geschafft haben und zu „Österreichern“ wurden – oder erst langsam werden. Die Doku beschreibt über weite Strecken auch das Grünen Band und zeigt eindrucksvoll, wie Grenzen überwunden, Menschen und Natur miteinander verbunden werden.

LINK: https://tv.orf.at/program/orf2/universum2628.html

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