Amazonas Europas

5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau

Der 5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau ist ein einzigartiges Schutzgebiet, das sich über 700 Kilometer und fünf Länder erstreckt: Österreich, Slowenien, Kroatien, Ungarn und Serbien. Dieser grenzüberschreitende Biosphärenpark, auch bekannt als „Amazonas Europas“, umfasst eine Fläche von mehr als 930.000 Hektar und schützt eine der letzten intakten Flusslandschaften Mitteleuropas. Der 5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau wurde 2021 von der UNESCO anerkannt und ist das erste grenzüberschreitende Biosphärenreservat, das fünf Länder miteinander verbindet – ein Meilenstein für den Naturschutz in Europa.

© Arno Mohl WWF

Unter dem Motto „Lebendige Flüsse für Mensch und Natur“ schützt der Biosphärenpark eine Vielzahl wertvoller Lebensräume: Auwälder, Feuchtwiesen und Altarme… Die Flüsse Mur, Drau und Donau mit ihren ausgedehnten Auen, Kies- und Sandbänken und Flussinseln beherbergen eine europaweit außergewöhnliche Artenvielfalt. Das Gebiet ist Rückzugsraum für den Seeadler, der hier mit über 150 Brutpaaren die höchste Brutdichte Europas aufweist, und den gefährdeten Schwarzstorch. Nicht zuletzt ist es auch ein wichtiger Trittstein für mehr als 250.000 Zugvögel pro Jahr.

Seit der Errichtung des Biosphärenparks sind zahlreiche Schutzmaßnahmen umgesetzt worden, um diese wertvollen Naturräume zu bewahren und die natürliche Dynamik der Flüsse wiederherzustellen. So hat man in der Steiermark in Mureck einen neuen Nebenarm der Mur errichtet. Letztes Jahr startete dann ein riesiges Renaturierungs-Projekt. Mit „ LIFE RESTORE for MDD“ wollen die fünf Länder in den nächsten fünf Jahren auf einer Fläche von rund 2.500 Hektar widerstandsfähigere Auwälder schaffen, mehr als 54 Kilometer Flussarme wieder anbinden und den Flüssen Sedimente zur Schaffung von wertvollen Kies- und Sandbänke bereitstellen.

Der 5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau ist nicht nur ein wertvolles Naturschutzgebiet, sondern auch ein Modell für grenzüberschreitenden Naturschutz in Europa. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs bedrohen immer wieder Pläne für Wasserkraftprojekte oder Flussregulierungen die wilde Flusslandschaft. Als Teil des Grünen Bandes verbindet der Biosphärenpark die ökologischen Schätze der Region und zeigt, wie internationale Zusammenarbeit Erfolge im Naturschutz möglich macht. Der „Amazonas Europas“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie aus ehemals getrennten Regionen wertvolle gemeinsame Naturräume und Schutzgebiete werden können, die über Grenzen hinweg Menschen und Natur verbinden.

LINKS:
https://naturschutzbund.at/newsreader-511/items/erster-5-laender-biosphaerenpark-der-welt-2.html
https://www.amazon-of-europe.com/de/biosphaerenpark/

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