Auen als Lebensraum

"Die Ausläufer der milchigen Nebelschleier ziehen sich über die sanften Hügel zurück in die letzten Schatten, die im warmen Schein der Morgendämmerung noch bleiben. Zwischen dem taunassen Schilf und dem ruhigen Flussufer schimmern die Flügel der ersten Libellen in zarten Grün- und Rosatönen. Die Blätter einer stattlichen Silberweide rascheln leise im sanften Wind, bevor die ersten Strahlen der warmen Morgensonne die Au zum Leben erwecken."

© Robert Hofrichter

Auen sind jene Bereiche an Bächen, Flüssen, Strömen und teils auch Seen, die periodisch oder episodisch von Wasser überflutet werden. Sie sind also geprägt von stark schwankendem Grundwasser, das zeitweise die Wurzeln der Pflanzen erreicht. Die Höhe des Wasserstandes entscheidet in der Au über die Lebensdingungen ihrer Bewohner: Ob nass oder extrem trocken, dauernd überflutet oder hochwasserfrei... Abhängig von Feuchtestufe, Geländehöhe und Kleinrelief entsteht ein eng verzahntes Mosaik verschiedenster Lebensräume, charakteristisch für  jeden Flussabschnitt.

Aulandschaften sind durch das individuelle Zusammenspiel von Wasser und Land entstanden und geprägt: Trockene Sand- und Kiesinseln, feuchte Auwiesen, Auwälder, nasse Tümpel, alte Flussarme und Altwasser machen die Auen zu einem Treffpunkt der Artenvielfalt. Mehr als die Hälfte aller Brutvögel, 70% der Libellen und der Großteil der Schnecken und Muscheln leben in diesen hot spots der Biodiversität.

Für eine Vielzahl von Tieren ist die Au Raum zum Leben. Vögel, Rotwild, Fledermäuse u.v.m. nutzen sie als Wegweiser für ihre Wanderung. Fische brauchen die Gewässervielfalt als Kinderstube für den Nachwuchs. Und nicht zuletzt ist es die Vielfalt an Insekten und Vogelarten, die die Wasserwälder und ihre Heißländen auszeichnet.

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