Wunderblume

Die "Wunderblume" in Lendorf im Lurnfeld ist eine gelbblühende Rhododendron-Art (Rhododendron luteum), deren Kernverbreitungsgebiet im Kaukasus liegt. Vorkommen gibt es bis Polen und Slowenien, unser Bestand ist der wohl westlichste und der einzige in Kärnten. Er liegt an einem schattigen Nordhang, heute umgeben von Fichtenforsten. Anfang der 1980er Jahre wurde das damals nur mehr einzige Exemplar durch Absenker vermehrt, so dass heute etliche Sträucher in der Lichtung stehen. 2010 wurden einige große Fichten aufwändig geschnitten und aus der Fläche verbracht, damit die Wunderblume genügend Licht hat, um weiter zu wachsen und zu blühen. Nun gilt es, regelmäßig den Jungwuchs an Fichten und dank eines großen Mutterbaumes und des Nordhanges, auch an Tannen sowie Haseln, Brombeeren u. dgl. zu entfernen, auf dass die Wunderblume unbedrängt gedeiht.

Im Rahmen eines sog. Engagementtages der Aktion „Verantwortung zeigen“ trafen sich am 15. Juni 2023 13 Mitarbeiter*innen der BH Spittal und des Landes Kärnten mit dem Obmann und den beiden Mitarbeiterinnen des Naturschutzbund Kärnten zu einer Pflegeaktion für die Wunderblume in Lendorf. Es wurden die rund um die Alpenrose aufkommenden Tannen, Haseln, Fichten, Föhren, Brombeeren etc. weggeschnitten und die Sträucher damit wieder freigestellt. Dank der vielen fleißigen Hände war die Arbeit recht bald erledigt.

Der Tag begann mit einer Begrüßung durch die Bürgermeisterin von Lendorf, Marika Lagger-Pöllinger, die auch Kaffee und Kuchen spendete. Die anschließende Jause wurde freundlicherweise von Walter Egger beigesteuert, einem Nachbarn, pensionierten Nationalpark-Ranger und Heuschrecken-Spezialisten. Herzlichen Dank. Man bemerkt, dass die Wunderblume hier große Zuneigung genießt!

Aus dem zur Zeit des Ankaufs in den 1960er-Jahren einzigen Exemplar ist durch eine sehr erfolgreiche Stecklingsvermehrung in den 1980ern ein erfreulich großer Bestand geworden. Vegetative Vermehrung war nötig, da die Pflanze hier nicht fruchtet! Sie tut es im Botanischen Garten in Klagenfurt und die Bestäuberin ist eine auch in den Gärten der Umgebung häufige Pelzbiene (Anthophora plumipes). Daher ist zu vermuten, dass sie durch die Fichtenbestände der Umgebung ihren Weg nicht bis zur Wunderblume findet.

Den Weg finden hingegen viele menschliche (Blüten-)Besucher, von denen einige, wie uns ein Anrainer berichtet, nicht umhin können, vom seltenen Strauch blühende Äste mitzunehmen. So wird in nächster Zeit auch der Zaun am Hangfuß wieder hergestellt werden müssen, auch wenn es nicht immer schön ist, Zäune in der Landschaft zu haben.

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