vielfaltleben Champions 2016

Gesamt wurden 83 Projekte beim vielfaltleben Gemeinde-Champion Wettbewerb eingereicht. Der Jury viel es wirklich schwer, die besten Projekte auszuwählen. Schließlich konnte aber eine Entscheidung gefunden werden. Folgend finden Sie die Preisträger.

1. Preis VS Micheldorf

Unser Projekt überstreckt sich über mehrere Jahre. Ziel ist es, den Kindern Natur-erleben-Leben näher zu bringen und gleichzeitig einen Beitrag zur Artenvielfalt zu leisten. Eingebetet ist das Projekt in mehrere kleine Teilprojektel Teilziele, die Jahr für Jahr ausgeführt und erreicht werden sollen.

© VS Micheldorf

Als erstes haben wir ein 5 tägiges Wasserprojekt (3 Tage Indoor, 2 Tage Outdoor), das von der Wasserschule Nationalpark hohe Tauern durchgeführt wurde. Die Fragestellung lautete: Wer wohnt Wo? Das Leben der Tiere und Pflanzen in fließenden und stehenden Gewässern wurde erforscht, Tiere und P;anzen gesucht und gefunden, bestimmt und ihre Lebensweise ergründet. Die Örtlichkeiten, an denen geforscht wurde, liegen innerhalb des Gemeindegebietes und können von allen Kindern zu Fuß erreicht werden. Der Lebensraum der Wassertiere "die Wohnungen" wurden als schützenswerter und behutsam zu nutzender Raum erfahren. Alle gefangenen Tiere ließen wir wieder an den Stellen frei, an denen sie auch gefunden wurden. Um dieses Wissen und diese Erfahrungen zu festigen, planten wir noch einen Wassertag im Nationalpark Hohe Tauern im alpinen Gebiet ein. Finden wir dort die gleichen Lebensbedingungen vor, wie bei uns zu Hause, sind dort gleiche oder ähnliche Lebewesen zu entdecken, wie sieht es mit den P;anzen in der Umgebung aus? Hier erhielten wir die Unterstützung vom BIOS Zentrum in Mallnitz. Nach einer intensiven Einschulung im BIOS Zentrum über die Zusammenhänge in der Natur war wieder selbständiges Erforschen entlang des Tauembaches gefragt. In Plakaten stellten wir das Projekt aus, publizierten es auch in der Homepage der Schule unter Wasserprojekt und Mallnitz. Weiters hielten wir die Ergebnisse der Forschungen in einer Wassermappe fest und schrieben Geschichten für unser Portfolio.

Die zweite Aktion war es, unseren kleinen heimischen Höhlenbrütern Nistgelegenheiten zur Verfügung zu stellen. In vielen Stunden auch außerhalb des Unterrichts, in der Freizeit baute jedes Kind seinen eigenen Nistkasten. Teilweise waren auch die Eltern beim Bau mit eingebunden. Das Material bekamen wir von mehreren Sponsoren kostenlos zur Verfügung gestellt, die dafür auch mit einem Nistkasten belohnt wurden. Insgesamt bauten wir 20 Brutgelegenheiten . Im letzten Frühling waren noch nicht alle Nistkästen belegt, aber mit dem heurigen Frühjahr 2016 steht kein Nistkasten mehr leer. Kohlmeise, Tannenmeise, Rotschwanz und Hornisse zählen zu den Bewohnern. Hier wurde die Arbeit in selbst geschriebenen Bauanleitungen verschriftlicht, der Arbeitsvorgang in der Schule auf Plakaten dargestellt, Berichte in der Gemeindezeitung und der Zeitung der Kärntner Jägerschaft veröffentlicht und auf der Homepage unter "Nistkasten" den Eltern näher gebracht. In der Schule lernten wir heimische Vogelarten kennen.

© VS Micheldorf

Im Schuljahr 15/16 wird das Projekt IMMOBILIE GESUCHT weitergeführt. In den Wintermonaten startete der Bau eines Insektenhotels. Als erstes sammelten wir im Wald das erforderliche Füllmaterial: Kiefernzapfen, Holunderstecken, vertrocknetes Schilf, Bambusrohr - das Hartholz brachten die Kinder, denen dies möglich war, von zu Hause mit. Das Material für das "Hotel" selbst erhielten wir wieder von Sponsoren aus der Gemeinde. Mit viel Eifer und unter Einsatz aller Kräfte schliffen die Kinder die Bauteile, bohrten, schraubten, arbeiteten mit den verschiedensten Geräten. Nach langem Nachfüllen und wieder und wieder Nachfüllen konnten die Insektenhotels nach Hause gebracht werden, wo sie auf ihre Bewohner warten. Für die Eltern vervielfältigte die Schule Informationsmaterial über die zu erwartenden Hotelgäste sowie die optimale Anbringung des Insektenhotels. Im Sachunterricht wurden Insekten thematisiert. Ihre unterschiedlichen Lebensweisen, Entwicklungsstadien, der Nutzen und der Schaden für den Menschen besprochen.

2. Preis ex aequo VS Dornbirn Haselstauden

Die Volksschule Dornbirn Haselstauden verfügte bereits über einen kleinen Schulgarten, der durch eine – mit SchülerInnen – sorgfältigen Planung neu gestaltet und umgebaut wurde. Neben dem Garten stehen mehrere Grünflächen zur weiteren Bearbeitung zur Verfügung.

© Robert Obmann

Für die Umsetzung des Gartenprojektes konnte der ostseitige Teil der Schule in Anspruch genommen werden. Neben dem Nutzgarten wurde auch ein Biotop mit Natur geschützten Pflanzen angelegt. Angrenzend wurden in einem Rasenabschnitt neue Wildblumen & Wildkräuter gesät, sowie diverse winterharte Blumen gepflanzt. Rund um die Schule steht für die Umsetzung genügend Wiesenfläche zur Verfügung. Zahlreiche Bäume – ein Mammutbaum, Linden, Eibe, Weißdorn, Apfelbäume, Ahorn, sowie Sträucher – Buche, Kirschlorbeer, Efeu, weiße und rote Stachelbeere, roter und schwarzer Holunder, rote und schwarze Johannisbeere – bieten einerseits Schutz und Nahrungsquelle für verschiedene Tiere und andererseits Gaumenfreuden für die SchülerInnen. Nach reiflicher Überlegung und Recherche zur Verbindung von Nutzgarten und Naturschutz, konnte auch ein Händler in Deutschland ausfindig gemacht werden, der unter anderem verschiedenste Natur geschützte Pflanzen liefert. So wurde neben dem Nutzgarten zusätzlich ein Biotop angelegt. Blaue Schwertlilien, Sumpfdotterblumen, zwei verschiedene Arten von Seerosen, Zwergbinsen, Zwergrohrkolben und schlanker Rohrkolben wurden in und um dieses Biotop gepflanzt. Durch das Anlegen eines Biotopes, konnte ein neuer Lebensraum geschaffen werden. 3 Goldfische, 2 verschiedene Wasserschneckenarten und zahlreiche Libellenlarven bewohnen seit der Fertigstellung des Biotopes ihre neue Umgebung. Das Biotop dient nicht nur als Lebensraum, sondern auch als Wasserquelle für zahlreiche Insekten. Verschiedene Haufen von Steinen und Ästen bieten ebenfalls Platz für zahlreiche Tiere wie Spinnen, Asseln, Käfern und Ameisen. 

Daneben sorgte der Bau eines „Insektenhotels“ für weiteren Lebensraum zahlreicher Insekten. Höhepunkt war der Bau eines Bienenunterstandes, der Platz für derzeit ca. 60.000 Bienen geschaffen hat, die von einer Imkerin durch das Jahr betreut werden. Der Bienenstand dient auch einem praxisorientiertem Unterricht über Bienen. Für den Erwerb der Gartenplakette – mussten in erster Linie die Kernkriterien erfüllt werden – Verzicht auf Pestizide, Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger und Verzicht auf Torf. Nach der Erfüllung dieser Auflagen, wurden durch zwei Biologinnen den Garten begutachtet und bewertet.

© Robert Obmann

Durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Lehrpersonal, SchülerInnen und Freizeitpädagogen, konnte der neue Schulgarten während dem Unterricht, in der Ganztagesklasse und der Mittags- und Nachmittagsbetreuung von der Planung bis zur Durchführung gestaltet werden. Ein wichtiger Bestandteil war, den Unterricht in die Praxis zu verlegen. Durch verschiedene Methoden konnten sich die SchülerInnen im Vorfeld ihr Wissen über verschiedene Pflanzen, Tiere und Garten aneignen. Unter anderem wurde mit der 1a Ganztagesklasse ein Plakat erstellt der die Pflanzen im und am Biotop beschrieb. Insgesamt wurden 4 Plakate über das Gartenprojekt erstellt, und bei der Umweltwoche in der Inatura ausgestellt. Die 1a Ganztagesklasse konnte dieses Projekt vor zahlreichen Zuschauern vorstellen. Anschließend waren diese in der Schule zu besichtigen.

 

2. Preis ex aequo VS St. Marein bei Neumarkt

© VS St. Marein

Ziel dieses Projektes ist es, den Wald als Lebens-, Erholungsraum, Schutz und Wirtschaftsfaktor zu erkennen. Die Kinder sollen mit allen Sinnen dazu sensibilisiert werden, die Natur und ihre Abläufe zu verstehen, zu pflegen und zu schützen. Sie sollen auf spielerische Weise den Wald erforschen und die Zusammenhänge in der Natur selbst entdecken. Die SchülerInnen entwickeln sich zu Naturexperten durch selbständiges Forschen und Handeln im Lebensraum Wald, im Holzmuseum und in unserer Schule der Vielfalt von St.Marein bei Neumarkt. Durch Vermittlung ökologischer Zusammenhänge befähigen wir unsere Kinder zum nachhaltigen Umgang mit der Natur und unserer Umwelt. Dazu wurde mit allen Beteiligten (SchülerInnen, LehrerInnen, WaldpädagogInnen, NaturparkführerInnen, Grundbesitzer, Jäger, Förster, Ortsbäuerinnen, Holzweltbotschafter , Museumsleiterin) verantwortungsvolle und zielorientierte Vorschläge gesammelt, ausgewertet und an den Projekttagen praktisch umgesetzt.

Konkret wurden folgende Projekte umgesetzt:

■ Arbeit mit dem selbsterstellten Bionikkoffer- Materialien zu 8 Beispielen für bionische Erfindungen : Von Klette bis Spinnennetz und unter Einbeziehung der Bionik- Inseln in der Kneippanlage am Eingang der Graggerschlucht ■ Bepflanzen des Schluchtwaldes – SchülerInnen verleihen der Graggerschlucht ein Aussehen von morgen. Seit 2013 pflanzen wir jährlich zusammen mit Fam. Seidl als Grundeigentümer Bäume im Rahmen der von den Kindern getragenen Initiative plant for the planet. Berghorn, Bergulme, Winterlinde, Vogelkirsche und Feldahorn, gespendet von ARGE Natur und Land, stehen unter Beobachtung. Die Kinder tragen Sorge für die Jungpflanzen und dokumentieren das Wachstum „ihrer“ Bäume aus dem Natura 2000 - Gebiet. ■ Exkursionen mit Förstern in den benachbarten Wald ■ Wald- und Wildtage mit den Ortsbäuerinnen und den Jägern der Region ■ Naturerlebnisspiele bzw. Aktionstage mit den WaldpädagogInnen - Waldpflanzen und Waldtieren auf der Spur ■ Schöpferisches und spielendes Lernen: Stationen mit Spiel- und Erlebnischarakter: Waldgesichter, Waldschnitzeljagd, Barfußparcours, Riesenschlange, Schneeschuhe, Tipi aus Ästen, Waldsofa, Waldhöhlen, Eichhörnchen- und Igelwohnungen, Waldlabyrinth, Baumtelefon, Waldtheater ■ Naturerlebnisspiele nach Joseph Cornell ■ Besuch des Holzmuseums St.Ruprecht ob Murau: Rohstoff Holz und seine Verwendung von früher bis heute. Fertigung eines Werkstückes aus Holz in einem Workshop, Sonderaustellung: Außergewöhnliches und Seltsames aus Holz: moderne Skulpturen und Möbelstücke aus Holz, alte bäuerliche Geräte aus Holz, bäuerliches Handwerk. Schnitzeljagd durch das Aboretum ■ Dreimalige Beteiligung am Tag des Waldes in Graz mit Prämierung (1.und 2.Platz) ■ Anlegen von Entdeckertagebüchern, Forschermappen, Waldheften und Lapbooks , in denen Lernfortschritte protokolliert werden Experimentieren und Hantieren im Forscherlabor im Schulgebäude, in der freien Natur in der Waldklasse, in der Freiluftklasse mit Becherlupen und Mikroskopen ■ Herstellen von Heilmitteln aus Produkten des Waldes (Maiwipferlsaft, Ringelblumensalbe, Gundelrebenöl,Huflattichsirup) ■ Maipfeiferl schnitzen mit Mareiner Altbürger ■ Winterfütterung -Stäbe aus Birkenholz basteln- befüllen mit Fettfuttermischung  ■ Floße basteln etc. ■ Kreatives Gestalten: Landartbilder, Naturmandalas, Tiere und Figuren aus gepressten Blättern, Blätterdrucke ■ Mitwirkung am Projekt „Papier macht Schule“ mit unserem Schachtelhaus-Weiterverarbeitung von Holz

Sonderpreis VS St. Johann im Saggautal

Einführung zur Errichtung des Spielplatzes: Im Vordergrund steht eine dem Standort angepasste Installation zum Themenkreis Landschaft, Fauna und Flora mit konkretem Bezug zu St Johann i. S. und den Naturpark zu errichten. Die Natürlichkeit des Platzes soll nicht beeinträchtigt werden. Das Gelände steht für jeden offen, ob Jung oder Alt. Insbesondere aber für Kindergruppen und Familien soll der Natur-Spielplatz als Ausflugsziel oder als Platz zum Naturentdecken oder zur Erholung dienen. Bauliche Maßnahmen (Weg, Jausenplatz, Ruheplatz, Lernplatz , ...) sollen nur in einem geringen Ausmaß vorgenommen werden. Eine für Kinder im Pflichtschulalter geeignete, aber auch für Erwachsene interessante Aufbereitung soll Freude und Begeisterung für die Natur wecken. Eine Rahmengeschichte (Napukis Geheimnis) dient dazu, sich in eine andere Welt zu versetzen. Nachdem man alle 5 Stationen durchlaufen hat, kann man endlich Napukis Geheimnis lüften - was für eine Überraschung!

© VS St. Johann im Sausal
Bericht der Schüler: Zuerst haben wir einen Malwettbewerb gehabt. Wir haben Napuki, das Naturparkwesen gezeichnet. Jeder von uns hat andere Vorstellungen gehabt, wie er ausschauen könnte. Die beste Arbeit auszuwählen, war bestimmt nicht einfach. Das haben Herr Dr. Frieß und Herr Haas für uns übernommen. Der Sieger - Napuki wurde von Hannah Ledinegg gezeichnet und ist auf allen Hinweistafeln und auch bei uns groß zu sehen. Die vierte Klasse hat ein Napuki - Geschichtenbüchlein gestaltet. Einige Geschichten sind an der Wand ausgehängt. Eine Geschichte, in der es darum geht, dass auch Napuki sich "Zweisamkeit" wünscht, wird nun von der Verfasserin Kristin Hauser vorgelesen. Ein besonders toller Tag war der 18. Juni. Wir hatten einen Forschertag mit Dr. Frieß und Herrn Derbuch auf unserer Napuki - Wiese.
 
 
Ausgestattet mit einer Becherlupe haben wir allerlei beobachtet und erforscht: Insekten bestimmt, Tierspuren gesucht, Pflanzen bestimmt, lustige Spiele gespielt und den Bach erkundet. Der Vormittag ist im Nu vergangen. Eine tolle und lustige Arbeit war es, die Tier- und Pflanzenbilder zu zeichnen, die nun auf den Infotafeln zu sehen sind. Es wurden nur die Namen vorgegeben. Wir mussten Bilder in Bestimmungsbüchern und im Internet suchen und diese nachzeichnen. Die Kinder aller Klassen haben mitgearbeitet und wir sind ganz stolz auf unsere Zeichnungen, wie sie nun bei den Stationen zu sehen sind. Nun sind wir glücklich, dass unser Napuki - Naturspielplatz fertig ist. Wir laden alle ein, ihn möglichst oft zu besuchen. Das Rätsel- Napukis Geheimnis, das es zu lösen gilt, zeigt uns, wie wichtig es ist, die Natur zu schützen und zu bewahren. Schließlich möchten auch wir unseren Kindern noch einen natürlichen Napuki - Platz zeigen können. Wer an der Verlosung Napukis Geheimnis teilnehmen möchte, muss nur die ausgefüllte Karte in die dafür vorgesehen Box einwerfen. Die Verlosung findet dann jedes Jahr beim Hansfest im Rahmen des Kinderprogramms statt.

 

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