Maiglöckchen (Convallaria majalis L.)

© Alex Mrkvicka

Der Duft der Maiglöckchen erinnert uns daran, dass der Frühling im Land eingekehrt ist. Viele von uns pflücken dann die wunderschönen Blumen. Dabei sollte man aber auch immer daran denken, dass das Maiglöckchen zu den giftigsten heimischen Frühlingspflanzen zählt. Denn die Giftstoffe wirken auch äußerlich und bewirken Haut- und Augenreizungen. Gründliches Händewaschen ist deshalb nach dem Pflücken ein unbedingtes Muss! Gelangt das Gift in den Körper, kommt es schnell zu dramatischen Vergiftungen, die oftmals tödlich enden.

Beschreibung: Blattloser Blütenstängel. Meist zwei Grundblätter. Die Form der Blätter ist jener des Bärlauchs sehr ähnlich, allerdings umschließen Maiglöckchenblätter die Sprossachse. Sie sind dunkelgrün und viel dicker und fester als jene des Bärlauchs. Maiglöckchenblätter sind langgestielt, werden 10 -20 cm hoch und sind an der Basis oft violettrötlich oder grün. Sie wachsen paarweise aus dem gleichen Stängel und umfassen diesen deutlich.
Blütezeit: Mai bis Juni
Früchte: August bis September
Giftige Pflanzenteile: Die ganze Pflanze, besonders Blüten und Früchte
Giftstoffe und Wirkung: 38 herzwirksame Steroidglykoside enthalten die einzelnen Teile des Maiglöckchens. Der Wirkstoffgehalt der Blätter ist nach der Blüte am höchsten. Die Inhaltsstoffe sind teilweise wasserlöslich.
Symptome: Haut und Augenreizung, Reizung des Magen-Darm-Trakts, Harndrang, Herzrhythmusstörungen, Blutdruckanstieg, danach -abfall bis zum Kollaps, verlangsamte Atmung, Herzstillstand.
Erste Hilfe: Haut- und Augenspülung, Aktivkohle, Erbrechen auslösen, Abführmittel, Beatmung, Herzmassage. 
Beinahe jedes Jahr kommt es zu teilweise tödlichen Verwechslungen mit dem ungiftigen Bärlauch. Deshalb sollte man sich die wichtigsten Kennzeichen einprägen.
 

Gegenüberstellung Bärlauch - Maiglöckchen - Herbstzeitlose: Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale auf einen Blick

© Heinz Forstinger
1. Weisser Germer (kaum Verwechslungsgefahr wegen unterschiedlicher Standorte) 
2. Aronstab (kaum Verwechslungsgefahr wegen unterschiedlicher Blattformen) 
3. Bärlauch
4. Maiglöckchen
5. Herbstzeitlose

Geruch:
Bärlauch: Nach Knoblauch
Maiglöckchen: Kein Knoblauchgeruch
Herbstzeitlose: Kein Knoblauchgeruch
 
Blätter:
Bärlauch: Einzeln am Stängel, in Gruppen dicht beieinander. Das Blatt hat einen langen Stängel, der direkt aus dem Boden wächst
Maiglöckchen: Immer zwei Blätter am gleichen Stiel, die Blätter umfassen den Stängel
Herbstzeitlose: Mehrere Blätter an einem Stiel, die Blätter umfassen den Stängel
 
Blüte:
Bärlauch: Sammelblüte wächst in Hülle nach oben
Maiglöckchen: Mehrere kleine Blüten hängen vom Blütenstängel
Herbstzeitlose: Blüten erst im Herbst. Ansätze dazu im Frühjahr in der Mitte des Stängels
 

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