Der winterfeste Naturbeobachtungs-Garten

Wenn im Herbst das Wasser abgedreht wird und Regenfässer sowie Gießkannen entleert sind, kann man der Natur etwas Gutes tun und durch wenig aufräumen vielen Tieren ein Winterquartier bieten. Nachfolgendend einige Tipps zur Gartengestaltung für möglichst viele Naturbeobachtungen im und nach dem Winter.

Laub- und Reisighaufen

© Roger Jagersberger

Neben dem Reinigen und Pflegen von Gartengeräten, kann aus dem zusammengerechten Laub, statt es in die Tonne zu geben ein Laubhaufen anlegen. Dieser wird von Igeln, Insekten, Mäusen und Lurchen lange bis ins Frühjahr genutzt. Also lieber länger als zu kurz stehen lassen. Der Laubhaufen lässt sich sehr gut mit abgeschnittenem Reisig beschweren. Auch für Gartenvögel ist der Laubhaufen von Vorteil. Sie finden darin Schnecken, Asseln und Kleintiere. Wenn beim Gehölzschnitt mehr Reisig anfällt, kann zusätzlich auch ein Reisighaufen mit dem gleichen Zweck angelegt werden. Beete können ebenfalls mit dem Falllaub abgedeckt werden. So bilden sie einen Winterschutz für die Pflanzen und Nahrung für Bodenlebewesen wie Regenwürmer. Übrigens: Laub kann an empfindlichen Pflanzen und Kübelpflanzen zusätzlich oder statt einem Vlies verwendet werden. Auch der Komposthaufen bietet vielen Tieren einen Lebensraum. Die Erdkröten und Blindschleichen findet dort ihr Winterquartier, ebenso wie Insektenlarven, Spinnen, Würmer und mehr. Diese kleinen Tierchen wiederum bieten eine interessante Speisekammer für überwinternde Vögel. Zudem kann der Komposthaufen für die Frühjahrsdüngung genutzt werden.

Herbstschnitt vermeiden

© Bernhard Rosenberger

Beim Herbstschnitt empfiehlt es sich möglichst viel stehen zu lassen. So können zum Beispiel Stauden und Gräser ein winterlicher Hingucker mit ihren getrockneten Frucht- und Samenständen sein. Diese dienen auch als Futter für viele körnerfressende Vögel wie Stieglitze oder Feldsperlinge. Im Frühjahr, bis in den Mai, überwintern auch Insekten in den Stauden, Gräsern und Sträuchern. Stängel von Brennnessel, Beerensträuchern, Sonnenblumen und Schilf bieten Marienkäfern und Schmetterlingen einen Platz zum Überwintern. Hohe Gräser können einfach zusammengebunden und damit auch in Szene gesetzt werden. Gehölze mit Beerenschmuck können als Zierde genutzt werden und bieten Vögeln eine Nahrungsquelle. Die zurückgeschnitten Äste von den zu dicht gewachsenen Bäumen lassen sich wie oben beschrieben als Reisighaufen für verschiedene Tiere anlegen.

Neues pflanzen

Wer es noch nicht gemacht hat. Jetzt ist höchste Zeit, vor dem ersten Frost, neue Stauden und Gehölze zu pflanzen. Um Vögeln, Säugetieren und Insekten in den nächsten Jahren zu helfen, sollte man heimische, fruchttagende Gehölze pflanzen. Beispiele dafür sind  Kornelkirsche, Weißdorn und Haselnuss. Insekten freuen sich nicht nur über Gehölze, sondern auch über winterblühende Stauden und Frühblüher. Ungefüllte Frühblüher, zum Beispiel Krokusse und Blaustern, kommen dabei Insekten wie Hummeln und Schwebfliegen zugute.

Wir freuen uns, wenn Sie Ihre Beobachtungen auf naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen App mit uns teilen!

 

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