In der neuesten Ausgabe unserer Zeitschrift dürfen wir einen Themenbereich vorstellen, der über die eigentliche Naturschutz-tätigkeit hinausgeht und von dem Sie vielleicht noch nicht viel gehört haben: Business & Biodiversity, also Wirtschaft & Biologische Vielfalt. Dabei geht es darum, dass Unternehmen einen Beitrag für den Erhalt der Arten- und Lebensraumvielfalt leisten können und dabei verschiedene Hilfestellungen erhalten.
Die Zerstörung wertvoller Lebensräume schreitet ungehindert voran. Deshalb brauchen Natur- und Umweltschutzorganisationen finanzielle Unterstützung für ihre vielfältigen Aktivitäten. Zunehmend verknüpfen Unternehmen ihre Geschäftsziele mit Leistungen für die Gesellschaft, unter anderem auch für den Natur- und Umweltschutz. Optimalerweise ist es für beide ein Gewinn: Das Unternehmen kann sein Ansehen in der Gesellschaft stärken und sich positionieren, Ressourcen werden gespart, Raum für die Natur geschaffen - und NGOs können durch die finanzielle Unterstützung mehr Natur- und Umweltschutzprojekte verwirklichen. Hier mit Wirtschaftsbetrieben zusammenzuarbeiten ist eine von verschiedenen Möglichkeiten - und eine Gratwanderung dazu, um als NGO unabhängig zu bleiben - wie das von uns gesehen wird, können Sie im Beitrag "Sponsoring - Partnerschaften" nachlesen.
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Wandert man in Österreich durch Mischwälder mit hohem Laubholzanteil in klimatisch begünstigten Mittelgebirgslagen, die noch dazu durch Totholz, Fels und Waldwiesen reich strukturiert sind, dann befindet man sich im Lebensraum der Europäischen Wildkatze. Das Glück, einer zu begegnen, wird man allerdings kaum haben. Auch wenn sie da und dort wieder auftaucht, gehört sie trotzdem zu einer überaus heimlichen Spezies, denn sie gilt nach wie vor als ausgestorben oder verschollen. Deshalb hat sich der Naturschutzbund mit seinen Kooperationspartnern zum Ziel gesetzt, Licht ins Dunkel um die Wildkatze zu bringen. Seit 2008 setzen wir uns für die Rückkehr der Wildkatze nach Österreich ein. Im Rahmen der Plattform Wildkatze, die aufgrund unserer Initiative als Expertengremium 2009 gegründet wurde, ist es mittlerweile gelungen, Grundlagen für Schutzmaßnahmen zu erarbeiten – dazu zählen eine Wildkatzen-Lebensraumstudie, ein Aktionsplan, Meldeaufrufe in Zeitungen und Fachzeitschriften der Jagdverbände, die Wildkatzenhomepage www.wildkatze-in-oesterreich.at und der Aufbau einer Datenbank. Seit die Koordinations- und Meldestelle beim Naturschutzbund 2009 ihre Arbeit aufgenommen hat und Meldungen online über die Homepage durchgeführt werden können, nehmen die Wildkatzenhinweise stetig zu.
Um herauszubekommen, wo in Österreich noch oder schon wieder Wildkatzen vorkommen, haben wir mit unseren Partnern mit vorerst punktuellen Bestandserhebungen begonnen – nämlich dort, wo in den letzten Jahren Wildkatzen gefunden wurden. Mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln sind wir von einem flächendeckenden Wildkatzenmonitoring noch weit entfernt. Aber nur so werden wir letztendlich erfahren, wie viele dieser scheuen Waldbewohnerinnen in unseren Wäldern leben. Wir setzen uns mit unseren Kooperationspartnern jedenfalls weiter dafür ein, dass die Wildkatze hierzulande wieder Fuß fasst und akzeptiert wird.
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Bereits 2012 widmeten wir eine Ausgabe unseres Magazins natur & land dem Auenschutz und den nötigen Maßnahmen für eine österreichweite Auen-Strategie. Was seither geschehen ist, was in absehbarer Zeit erfolgen wird und wohin die "Reise" gehen soll, wollen wir in dieser Ausgabe aufbereiten.
Ein wesentliches Ziel ist es, die z. T. festgefahrenen Standpunkte aller am Auenstrategie-Prozess Beteiligten aufzuweichen, sodass sie gemeinsam zum Wohle der Natur an einem Strang ziehen. Eine wichtige Arbeitsgrundlage für einen umfassenden Auenschutz ist die erst im Frühjahr erschienene Broschüre „Auenland“, herausgegeben vom Naturschutzbund in Zusammenarbeit mit dem BMLFUW, der Arge NATURSCHUTZ und den Ländern.
Ein weiteres Thema ist die neue Periode der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP), die sich bis 2020 spannt und verbunden ist mit einer neuen Verteilung der Finanzen. Eine zentrale Rolle spielt die Ländliche Entwicklung (LE), die in Österreich das zentrale Element der Agrarpolitik ist. Nicht nur die Fördergelder für die Landwirtschaft, für Natur- und Klimaschutz- werden neu verteilt, auch viele Fördervoraussetzungen für eine umweltgerechte Landwirtschaft haben sich geändert. Lesen Sie nach, wo es aus Sicht der NGOs hakt.
Drittes großes Thema ist der Bienenschutzfonds in Kooperation mit Hofer: Fünf Schutzaktivitäten für Wildbienen in ganz Österreich können mit seiner Hilfe durchgeführt werden.
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Was wäre ein Sommer ohne Schmetterlinge? Eine traurige Angelegenheit. Ist es nicht der Anblick gaukelnder, bunter Tagfalter, der uns bewusst werden lässt, wie sehr wir uns nach der Natur sehnen? Aber was weiß der Alltagsmensch schon über diese Artengruppe? Und: Wann haben Sie das letzte Mal Schmetterlinge beobachtet – und hätten gerne gewusst, welche es waren? Der Naturschutzbund startet deshalb eine große Beobachtungs- und Meldeaktion für alle Tagfalterarten Österreichs – ab sofort ist es möglich, Antworten zu Fragen aller Art auf naturbeobachtung.at zu bekommen. Was fasziniert uns Menschen eigentlich so sehr an Schmetterlingen? Es ist wohl in erster Linie ihr Entwicklungsstadium als Falter oder Imago, das sie uns so sympathisch macht. Dabei ist gerade dieses zumeist das kürzeste der vier Stadien (Ausnahmen bestätigen die Regel), die sich vom Ei über Raupe und Puppe bis zur Imago erstrecken. Dann haben viele Schmetterlingsarten nicht einmal mehr einen Saugrüssel zum Fressen ausgebildet, sondern sorgen im letzten Lebensabschnitt nur mehr für Nachwuchs, um danach zu sterben. Die Erscheinung als Raupe ist für viele Menschen schon weniger sympathisch, erinnert sie doch wegen ihrer Form an Engerlinge oder Würmer, manchmal mit gefährlich anmutenden Haaren und Fortsätzen oder warnenden Farben. Doch gerade dieses Entwicklungsstadium ist entscheidend für den Fortbestand der Art: Finden die Raupen IHRE Nahrungspflanzen und geeignete Lebensbedingungen vor, stehen die Chancen für die Art gut. Das alles und noch viel mehr muss man bedenken, will man Schmetterlinge schützen und fördern. Und da sind wir schon beim Thema: Letzteres gelingt nur, wenn möglichst viele Menschen Bescheid wissen und viele Arten kennen – nicht nur die häufig vorkommenden Tagfalter wie Zitronenfalter oder Tagpfauenauge. Um das zu erreichen, haben wir mit Schmetterlingsfachleuten die Initiative „Abenteuer Faltertage“ auf Basis einer online-Melde- und Informationsplattform entwickelt. Lesen Sie im Heft über die Möglichkeiten mitzumachen und die vielen Falterprojekte in Österreich.
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