Diese wurde 2009 beim Naturschutzbund eingerichtet, um Meldungen zu Wildkatzen in Österreich zu sammeln. Mithilfe einer Datenbank ist es möglich die Verbreitung in Österreich zu dokumentieren und konkrete Erhebungsprojekte durchzuführen. Jede*r ist aufgerufen, mögliche Wildkatzenbeobachtungen über ein Meldeformular direkt einzugeben. Nur gemeinsam werden wir den Bestand an Wildkatzen herausfinden!
Ausgehend von der Pionierarbeit des Nationalparks Thayatal startete der österreichische Naturschutzbund (ÖNB) 2007 mit Unterstützung der Bundesforste (ÖBf) ein Projekt zur Erstellung einer Habitat-Studie oder Lebensraumstudie mit dem Titel „Die potenzielle Verbreitung der Wildkatze in Österreich als Entscheidungsgrundlage für weitere Schutzmaßnahmen“. Diese beschäftigt sich mit den für die Wildkatze geeigneten Regionen und der Zuwanderung aus den Nachbarländern und zeigt, dass auch heute noch ausreichend Lebensraum für die Wildkatze in Österreich vorhanden ist. Gemeinsam mit dem Aktionsplan Wildkatze, in dem konkrete Schritte zur Verbesserung ihrer Situation festgelegt wurden, bildet sie die Grundlage für Bestandserhebungen der Wildkatze in Österreich.
Plattform Wildkatze
2008 veranstalteten Naturschutzbund und ÖBf eine internationale Expertentagung zum Thema Wildkatze in Wels. Dank finanzieller Unterstützung durch das staatliche Biodiversitätsprojekt vielfaltleben und der Jägerschaft wurde ein Jahr später die „Plattform Wildkatze“ beim Naturschutzbund Österreich eingerichtet – gleichzeitig mit der Koordinations- und Meldestelle (KMS). Mitglieder sind der Naturschutzbund Österreich, der Nationalpark Thayatal, die Österreichischen Bundesforste, das Naturhistorische Museum Wien, die Jagd Österreich, der Alpenzoo Innsbruck sowie weitere Wildkatzenexperten. Sie bilden das Expertengremium und unterstützen die KMS. Zweimal jährlich treffen sich die Partner, um an der Forschung und dem Schutz der Wildkatze in Österreich zu arbeiten. Eine wesentliche Grundlage dafür ist die Arbeit der Koordinations- und Meldestelle. Diese ist aktuell Teil des Projektes „Netzwerk Wildkatze“, einem vom Waldfonds finanzierten Projekt.
Koordinations- und Meldestelle (KMS)
Erst mithilfe der KMS ist es möglich geworden, mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit die Bevölkerung über Wildkatzen zu informieren. Dabei tragen Aufrufe zur Meldung von Wildkatzensichtungen erheblich dazu bei, mehr über die Verbreitung zu erfahren. Die Einrichtung einer österreichweiten Wildkatzen-Datenbank ermöglichte es, gezielt Hinweise wie auch gesicherte Nachweise zu sammeln. Dadurch ist es gelungen, Wildkatzen erstmals in Tirol, Vorarlberg und in der Wachau nachzuweisen. Seit dem Jahr 2003 liegen aus Österreich über 110 genetisch bestimmte Nachweise (C1) und ca. 500 bestätigte Hinweise (C2) vor. Dazu kommen noch zwei Nachweise von Hybriden (Verpaarung von Wild- und Hauskatze) aus der Steiermark. Insgesamt kann man von kleinen Wildkatzenvorkommen im nördlichen Waldviertel, in der Wachau, in Vorarlberg sowie im nördlichen und südlichen Kärnten ausgehen.
Sie haben möglicherweise eine Wildkatze gesehen? Hier kommen Sie zum Meldeformular!