Übereinkommen über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Wat- und Wasservögel, von internationaler Bedeutung – Ramsar Konvention (1971)

Die Ramsar-Konvention ist bisher das einzige internationale Abkommen, das sich mit einem speziellen Lebensraum, nämlich den Feuchtgebieten, befasst. Die Konvention definiert den Begriff „Feuchtgebiet“ umfassend: das sind u.a. Sümpfe, Moore, Feuchtwiesen, Flachwasserbereiche bis acht Meter Tiefe, Flüsse und deren Mündungsbereiche, Küstenzonen wie Mangroven, Korallenriffe und Wattenmeer sowie künstliche, vom Menschen geschaffene Feuchtgebiete mit Teichen, Reisfeldern und Stauseen.

Feuchtgebiete haben eine wichtige Funktion in Ökosystemen: Sie sind „Hotspots“ der Biodiversität – der genetischen Vielfalt, der Artenvielfalt und der Vielfalt an Lebensräumen. Sie spielen eine bedeutende Rolle für den Wasserhaushalt, die Sicherung unseres Trinkwassers, den Hochwasser- und den Klimaschutz.

Die Ramsar-Konvention ist ein internationales Übereinkommen „zum Schutz und zur wohlausgewogenen Nutzung von Feuchtgebieten“. Seit ihrer Gründung in der iranischen Stadt „Ramsar“ am Kaspischen Meer im Jahr 1971 haben 160 Staaten diese Konvention unterzeichnet. Die Staaten haben bereits 1929 „Ramsar-Gebiete“ mit einer Fläche von ca. 190 Millionen Hektar nominiert. Das entspricht etwa der 40-fachen Fläche der Schweiz. Durchschnittlich kommt alle zwei Tage ein weiteres Ramsar-Gebiet hinzu.

Ramsar in Österreich

© Umweltbundesamt

Am 16. April 1983 trat Österreich dem Übereinkommen bei. Zeitgleich mit der Unterzeichnung wies Österreich in einem ersten Schritt fünf Feuchtgebiete internationaler Bedeutung als „Ramsar-Gebiete“ aus: den Neusiedler See mit dem Seewinkel, die Donau-March-Auen, die Untere Lobau, die Stauseen am Unteren Inn und das Rheindelta am Bodensee. Heute gibt es in Österreich bereits mehr als 20 Ramsar-Gebiete mit einer Gesamtfläche von rund 1200 km2, was etwa 1,5 % der Staatsfläche entspricht.

Die Ramsar-Konvention trägt mit ihren Maßnahmen wesentlich dazu bei, den Verlust an biologischer Vielfalt (siehe Kampagne „vielfaltleben“) zu reduzieren, insbesondere bei Binnengewässer-Ökosystemen und Feuchtgebieten. In fast allen österreichischen Ramsar-Gebieten sind bereits Pflegepläne in Umsetzung und jene Gebiete, die für den naturnahen Tourismus interessant sind, verfügen über Ramsar-Informationsstellen.

Ramsar-Konvention und | naturschutzbund |

Der Naturschutzbund unterstützt die Ramsar-Konvention als ein wichtiges Instrument zum Schutz und Entwicklung von Feuchtlebensräumen. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung im Feuchtgebietsschutz stellt er seit 2006 den CEPA National Focal Point und wirbt in dieser Funktion für die Erhaltung von Wasserlebensräumen.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.ramsar.at und www.ramsar.org 

Hier können Sie die vom deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit erstellte deutsche Fassung des Ramsar-Handbuchs herunterladen.

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