2015: Habicht

(Accipiter gentilis)

Dass der Habicht bereits eine wechselvolle Geschichte hinter sich hat, verät schon der lateinische Name Accipiter gentilis. Accipiter heißt „Der Zugreifende“, gentilis bedeutet „Der Edle“ – vermutlich ein Hinweis darauf, dass die „edlen Greifer“ seit Jahrhunderten beliebte und bewunderte Jagdbegleiter in der Falknerei sind. Gleichzeitig ist der Habicht heute jedoch bei manchen Jägern und Geflügelzüchtern besonders unbeliebt.

Deswegen senden ihn BirdLife Österreich sowie die Partnerorganisationen Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) Bayern 2015 als Botschafter gegen illegale Greifvogelverfolgung  aus.

Habicht © Heidi Kurz
Habicht © Heidi Kurz
Aussehen und Stimme
Wer Habichte beobachten möchte, braucht meist viel Geduld, da der scheue Waldvogel doch häufig ein eher verstecktes Leben führt. Oft ist er nur für Sekunden während seiner Jagdflüge zu sehen. In der Größe ist er mit einem Bussard vergleichbar, wobei der Habicht kräftiger aussieht und im Flug  an seinem langen Schwanz gut zu erkennen ist.
 
Verhalten und Lebensweise
Habichte paaren sich im Winter, bei günstigen Bedingungen schon im November und Dezember. Mit etwas Glück ist in dieser Zeit ihr spektakulärer Balzflug zu sehen: Atemberaubende Sturzflüge und schroffe Wendungen bieten ein einmaliges Naturschauspiel.
 
Lebensraum, Verbreitung und Bestand
Habichte brauchen abwechslungsreiche Landschaften. Für den Bau ihrer Nester bevorzugen sie hohe, alte Bäume in größeren Nadel- und Mischwäldern. Der geschickte Flieger jagt im Wald, auf Feldern sowie in offenen Landstrichen - Hauptsache, Hecken oder Gebüsche bieten genügend Deckung.
 
Illegale Verfolgung
Bis in die 1960er Jahre war der europäische Bestand von Habichten stark rückläufig und in Großbritannien wurde der Vogel sogar ausgerottet. Vermutlich hatte dies zwei Gründe: Die Jagd auf Habichte war gesetzlich erlaubt. Jäger, Geflügel- und Taubenzüchter fingen oder schossen die Tiere geradezu unerbittlich.
Die Verfolgung von Greifvögeln durch Abschuss, Fang, Vergiftung oder das Zerstören von Nestern und Horstbäumen ist jedoch illegal!
 
Warum der Habicht zum Vogel des Jahres gewählt wurde
Auf den Grünspecht folgt damit ein Greifvogel, der wie viele andere seiner Verwandten immer noch illegal verfolgt wird, obwohl die Jagd auf den Habicht seit den 1970er Jahren verboten ist.
 
Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten von BirdLife und NABU
 
  Pressefoto: © Heidi Kurz

 

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