Mehr Akzeptanz für den Wolf

Das war das Ziel eines Projektes des Naturschutzbundes Österreich von 2016 bis Mai 2018. Denn immer noch wird der Mythos vom "bösen Wolf" aufrechterhalten, dabei sollte er in unserer aufgeklärten Gesellschaft längst ausgedient haben! Und auch die Angst vor seiner Rückkehr in unsere Wälder sollte der Vergangenheit angehören!

Der Naturschutzbund hat aus Anlass zunehmender Wolfssichtungen in Österreich sowie der Gründung der ersten Wolfsfamilie seit mehr als 100 Jahren und der damit verbundenen Konflikte die wichtigsten Informationen rund um diesen „alten Europäer“ zusammengetragen. In der Naturschutzbund-Resolution finden Sie Informationen zur aktuellen Verbreitung des Wolfs in Europa, rechtliche Schutzvorgaben sowie Vorschläge zu Maßnahmen für ein funktionierendes Zusammenleben von Mensch und Wolf.

Das wichtigste Kriterium für das Überleben des Wolfs im Alpenraum ist aber die Akzeptanz ihm gegenüber! Helfen Sie uns dabei, dem Wolf einen Platz zuzugestehen!

Sowohl die Fachleute, die Betroffenen und ihre Interessensvertreter als auch Vertreter von Tourismus und Wandervereinen waren eingeladen, gemeinsam Strategien, Empfehlungen und Maßnahmen für den Umgang mit diesen Beutegreifern zu erarbeiten. Auf welche gemeinsamen Fakten und Positionen wir uns bei den ersten österreichweiten Wolfsdialogen mit rund 40 VertreterInnen aus Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Jagd, Tourismus und Naturschutz einigen konnten, lesen Sie hier.

Das Projekt wurde mit Unterstützung von Bund und Europäischer Union im Rahmen des „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes“ durchgeführt.

Der Wolf in Zahlen

Quelle: www.lcie.org/Large-carnivores/Wolf 19.04.2021

Europäische Wölfe werden bis zu 40 kg schwer und erreichen eine Schulterhöhe von 50-70 cm. Wölfe leben in Familienverbänden (Rudel) von 6-8 Individuen und verteidigen je nach Beutedichte und Lebensraum ein 90-350 km² großes Revier. Ein Wolf frisst 3-4 kg Fleisch am Tag. Jedes Jahr kommen zwischen 4 und 6 Jungwölfe auf die Welt, die mit einem Alter von zwei bis drei Jahren das Rudel verlassen müssen. Wölfe können bis zu 1600 km weit wandern. Man geht davon aus, dass in Europa derzeit zwischen 10.000 und 20.000 Wölfe leben.

In Österreich ist der Wolf, je nach Bundesland, zwischen 1830 und 1896 verschwunden. 2016 wurden in Österreich 13 Wölfe festgestellt. Es handelt sich dabei um 6 durchziehende Individuen und ein Rudel mit 2 Altwölfen und 5 Jungtieren. Zwischen 2012 und 2016 wurden in Österreich 461 Schafe, 23 Stück Damwild, 12 Rinder, 7 Ziegen und 1 Pferd vom Wolf gerissen und entsprechende Entschädigungen gezahlt (Bericht 23. Österreichische Jägertagung, Rauer, 2017).

 

Name der Wolfs-Population Länder Größe Trend
Skandinavische P.
Norwegen, Schweden
ca. 430
steigend
Karelische P.
Finnland
ca. 200
stabil bis steigend
Baltische P.
Estland, Litauen, Polen, Lettland
1.700-2.240
stabil
Deutsch-Westpolnische P.
Deutschland, Polen
780-1.030
steigend
Karpaten-P.
Slowakei, Tschechien, Polen, Rumänien, Ungarn, Serbien
3.460-3849
stabil
Dinariden-Pindos- P.
Slowenien, Kroatien, Bosnien & Herzegowina, Montenegro, Mazedonien, Albanien, Serbien (inkl. Kosovo*), Griechenland, Bulgarien
ca. 4.000
ungewiss
Alpen-P.
Italien, Frankreich, Schweiz, Österreich, Slowenien
420-550
steigend
Italienische P.
Italien
1.100-2.400
leicht steigend
Nordwest-iberische P.
Spanien, Portugal
keine aktuellen Daten, 2007 nach Schätzungen 2.500
ungewiss
Sierra Morena-P.
Spanien
0
ausgestorben

Übersetzt nach www.lcie.org/Large-carnivores/Wolf 19.04.2021

National einheitliche Empfehlungen zum Umgang mit dem Wolf

Der Rahmenplan "Wolfsmanagement in Österreich: Grundlagen und Empfehlungen" soll als Leitfaden für die Umsetzung von Maßnahmen in den einzelnen Bundesländern dienen, in deren Kompetenz das Wildtiermanagement liegt.
Bei einer so großräumig agierenden Art wie dem Wolf ist eine Abstimmung länderspezifischer Regelungen und Vorkehrungen bzw. auch die Einrichtung länderübergreifender Programme erforderlich, um einen gleichförmigen Umgang in Österreich mit dieser Tierart zu ermöglichen.

Der Naturschutzbund hat sich an der Erarbeitung der Empfehlungen zum Umgang mit dem Wolf innerhalb einer Arbeitsgruppe des Österreichzentrums Bär, Wolf, Luchs beteiligt. Ebenfalls beteiligt waren Interessensgruppen aus Landwirtschaft, Jagd und Naturschutz sowie ein Großteil der Bundesländer.

Wolfsmanagement in Österreich: Grundlagen und Empfehlungen

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