Hummel-Spotting: Trug- und Heidehummeln gesucht!

Augen auf und Kamera bereit: Der Naturschutzbund und der Lebensmittelhändler HOFER rufen im Rahmen des gemeinsamen Bienenschutzfonds diesen Sommer auf, besonders nach Trug- und Heidehummeln Ausschau zu halten! Um mehr über diese flauschigen Brummer zu erfahren, braucht es nun die Mithilfe von Citizen Scientists.


Dick, pelzig und mit unverkennbarem Streifenmuster: Hummeln sind nicht nur dicke Brummer im bunten Pelz, sondern auch wahre Bestäubungskünstler. Sie fliegen von Blüte zu Blüte und sorgen durch die Pollenverteilung dafür, dass Pflanzen Samen und Früchte bilden und sich vermehren. Unsere Hummeln haben es jedoch in der heutigen Zeit nicht leicht: Durch die moderne Landwirtschaft und die naturfern gestalteten Gärten wird ihr Lebensraum immer kleiner und das Angebot an Blüten immer geringer. Umso wichtiger ist es, mehr über die pelzigen Brummer und ihre Verbreitung herauszufinden. Und hier kommen Citizen Scientists ins Spiel!


Die Trughummel (Bombus mendax) ist in alpinen Regionen weit verbreitet, wo sie an feuchten Hängen und Wiesen zu finden sind. Dort ist sie sogar in Höhen von bis zu 2800 Meter anzutreffen. Da diese Gebiete nicht leicht zugänglich sind, braucht es wandernde und bergsteigende Naturinteressierte, die ihre Beobachtungen auf naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen App melden. Woran man die alpine Wildbiene erkennt? Die Trughummel ist eine schwarze Hummel mit orangerotem Hinterleib und einen auffallend struppigen Pelz. Aber Achtung: Sie verdankt ihren trügerischen Namen ihrer Farbvariante: Dunklere Exemplare ähneln eher der Steinhummel, während hellere Vertreter der Höhenhummel ähneln. Dazwischen gibt es alle Übergänge. Alle haben aber ein gelbes Haarbüschel im Gesicht.


Die Heidehummel (Bombus jonellus) ist in fast ganz Europa verbreitet, insbesondere aber in Nordeuropa und sogar auf Island. Je weiter südlich man sich begibt, desto seltener wird jedoch die Begegnung mit der Wildbiene. Wie ihr Name bereits vermuten lässt, bevorzugt sie Heidegebiete als Lebensräume und Nistgebiete. Vor allem sammelt sie Nektar und Pollen an Heidekrautgewächsen wie Erica, Heidelbeere, Preiselbeere und Alpenrosen. Hier findet man die Heidehummel in offenen Landschaften, hauptsächlich in Mooren, Sand- und Bergheiden. Doch auch im Gebirge und in mit Gehölzen bewachsenen Gebieten kann man sie entdecken. Das Erscheinungsbild der Heidehummel ähnelt sehr der Gartenhummel: Sie ist schwarz gefärbt und hat drei hellgelbe Streifen. Gut unterscheiden lässt sie sich jedoch durch ihren kurzen Kopf und Rüssel.


Hummeln auf naturbeobachtung.at
Wer also eine Hummel entdeckt und die Beobachtung auf naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen App teilt – auch Meldungen aller anderen Hummelarten sind wichtig –, erhält nicht nur Bestimmungshilfe durch Expert*innen, sondern hilft damit auch der Wissenschaft. Die wertvollen Nachweise vervollständigen das Bild über die Verbreitung der einzelnen Arten. Dafür braucht es zum einen aussagekräftige Fotos – am besten aus mehreren Perspektiven, denn so sind die arttypischen Färbungen am besten zu erkennen. Zum anderen werden möglichst genaue Fundortdaten inklusive Höhendaten benötigt.

Foto: Trughummel © Walter Wallner

Foto: Heidehummel © Inge Endel

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